Bad Bank EU und Italien einigen sich über faule Kredite

Die EU-Kommission hat nach monatelangen Verhandlungen die italienischen Pläne für eine Gesellschaft zur Abwicklung fauler Kredite abgesegnet. Die Bad Bank soll mit Reformen das Wirtschaftswachstum in Schwung bringen.

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Der italienische Finanzminister Pier Carlo Padoan konnte in Brüssel mit der EU eine Einigung zur Abwicklung fauler Bankkredite erzielen. Quelle: dpa

Brüssel Italien hat sich nach längeren Verhandlungen mit der EU auf eine Abwicklungsgesellschaft für faule Bankkredite geeinigt. Es sei eine Übereinkunft getroffen worden, wonach die Banken des Landes bei der Bewältigung risikobehafteter Kredite unterstützt werden sollten, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nach einem Treffen mit dem italienischen Finanzminister Pier Carlo Padoan am Dienstagabend in Brüssel.

Der Plan sieht nach Angaben der EU-Kommission nun vor, dass italienische Banken problematische Kredite aus ihren Büchern auslagern können. Zudem sollen sie teilweise staatliche Garantien erhalten. Diese Garantien müssen sie jedoch zu Marktpreise kaufen, um unerlaubten staatlichen Beihilfen vorzubeugen.

Die Bad Bank dürfte zusammen mit Reformen das Wirtschaftswachstum des südeuropäischen Landes in Schwung bringen, sagte Vestager am Dienstagabend nach einem Treffen mit Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan. Außerdem dürfte die Darlehensvergabe angekurbelt werden. Die Behörde werde das Vorhaben überwachen, um sicherzustellen, dass es keine unzulässigen Staatshilfen beinhalte.

In Brüssel waren Italiens ursprüngliche Pläne für eine Bad Bank im vergangenen Jahr auf Ablehnung gestoßen. Daraufhin musste die Regierung in Rom das Modell überarbeiten. Die italienischen Banken ächzen unter faulen Krediten von mehr als 200 Milliarden Euro, die sich während der dreijährigen Rezession in dem Land angehäuft haben.

Die Institute des Landes ächzten zuletzt unter faulen Krediten in Höhe von rund 200 Milliarden Euro. Die Aktienkurse vieler Institute waren seit Jahresbeginn stark eingebrochen. Das Wirtschaftswachstum in Italien schritt zuletzt im Vergleich zu anderen Euroländern nur langsam voran und lag 2015 bei gerade einmal 0,8 Prozent.

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