Berlin Die USA werden ihren Finanzsektor auch unter dem neuen Präsidenten Donald Trump nach Ansicht des Pimco-Managers Andrew Bosomworth nicht wieder völlig deregulieren. „Ich glaube, dass auch unter Trump eine Rückkehr zu früheren Zeiten unmöglich ist“, sagte der Anlagechef in Deutschland, wo Pimco insgesamt 280 Milliarden Euro verwaltet, in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
„Er wird nicht alles zurückholen können. Die Regierungen und internationalen Gremien haben dafür zu viel investiert“, sagte Bosomworth etwa mit Blick auf die Verhandlungen zur Finanzausstattung von Banken. „Allein kann er dies national nicht zurückrollen. Das ist auch gut so.“ Der US-Vermögensverwalter Pimco ist eine Tochter der Allianz.
Hintergrund ist, dass der designierte US-Finanzminister Steve Mnuchin eine der wichtigsten Fangleinen für Banken nach der Finanzkrise lockern und ihnen wieder mehr Spekulation auf eigene Rechnung erlauben will. Nach dem Beinahe-Zusammenbruch des Finanzsystems im Jahr 2008 waren Finanzinstituten Fesseln beim riskanten Eigenhandel angelegt worden. Schon unter Trumps Vorgänger Barack Obama stritten die USA und Europa über ein neues Regelwerk, das in der Branche „Basel IV“ genannt wird.