Barack Obama und die Waffenlobby "Ich respektiere das Recht auf Waffenbesitz"

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Epidemie der Waffengewalt


Obamas Argumente werden kaum jemanden dazu gebracht, die Meinung zu ändern. Dafür ist das Land zu stark polarisiert. Doch mit seinem Auftritt hat er gezeigt, dass er nicht lockerlassen wird, ehe Amerika bei der Bekämpfung der Waffengewalt Fortschritte macht.

Natürlich weiß Obama, dass seine Verordnungen dafür nicht ausreichen. Natürlich weiß er, dass eine wirkungsvolle Reform, etwa ein Verbot von Sturmgewehren, nur vom Kongress beschlossen werden kann. Wohl auch darum veröffentlichte er noch am gleichen Abend einen Artikel auf der Internetseite der New York Times, im dem er sich darauf festlegte, künftig keine Politiker mehr zu unterstützen, die sich gegen strengere Waffengesetze aussprechen – selbst dann, wenn es sich um Parteifreunde handelt.

„Die Epidemie der Waffengewalt in unserem Land ist eine Krise“, schreibt der Präsident. Und eine nationale Krise verlange eine nationale Reaktion.

Doch die bittere Ironie von Obamas Präsidentschaft ist, dass er bisher mit seinem Kampf gegen den Waffenwahn nur eines bewirkt hat: einen Anstieg der Waffenverkäufe. Der Präsident, der die Waffenplage eindämmen will, ist zum unfreiwilligen Werbeträger der Waffenindustrie geworden.

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