Der Anschlag in Istanbul, dem zehn deutsche Touristen zum Opfer fielen, hat nach Einschätzung des Bundeskriminalamts die Terror-Gefahr in Deutschland nicht entscheidend verändert. "Wir haben eine ernstzunehmende Bedrohungslage", sagte BKA-Präsident Holger Münch in der ARD. Dabei bleibe es. Der Anschlag von Istanbul galt nach seinen Worten vorwiegend der Türkei und nicht Deutschland.
Die Zahl der Menschen, die aus Deutschland nach Syrien und in den Irak reisten, um dort möglicherweise für die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" zu kämpfen, geht unterdessen nach seinen Worten zurück. "Die Ausreisewelle wird flacher", sagte Münch. Gleichzeitig zähle man immer mehr Rückkehrer aus den Kampfgebieten.
Das ist das Sultanahmet-Viertel in Istanbul
Der Stadtteil Sultanahmet in Istanbul gilt als eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Türkei für Touristen aus aller Welt. Benannt ist er nach Ahmet I., der als Sultan von 1603 bis 1617 über das Osmanische Reich herrschte.
Das Altstadtviertel liegt auf einer Halbinsel im europäischen Teil Istanbuls. Hier befand sich auch das Zentrum des historischen Konstantinopels. In der Nähe des zentralen Sultanahmet-Platzes stehen mit der Blauen Moschee, der Hagia Sophia und dem Topkapi-Palast die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Auf dem Platz steht auch der Deutsche Brunnen, der im Andenken an einen Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. in Istanbul im Jahre 1898 errichtet wurde. 1985 erklärte die Unesco das Viertel zum Weltkulturerbe.
Das stelle die Sicherheitsbehörden vor große Herausforderungen. "Wir zählen inzwischen über 400 Gefährder, die wir im Auge behalten müssen", erläuterte er. Münch sprach sich nachdrücklich dafür aus, die europäische Zusammenarbeit zwischen den Polizeibehörden zu verbessern, um auf die Bedrohungen wirksam reagieren zu können. "Wir brauchen einen engeren Kontakt", forderte er.