Botschafter einbestellt Iran verärgert über Vorwürfe der Türkei

Laut einer Nachrichtenagentur hat der türkische Außenminister den Iran dazu aufgerufen, die Stabilität und Sicherheit im Nahen Osten nicht zu gefährden. Der Iran berief daraufhin den türkischen Botschafter ein.

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Der Iran sei eine Gefahr für die Stabilität des Nahen Ostens, sagt der türkische Außenminister. Quelle: dpa

Beirut/Ankara Der Iran hat am Montag den türkischen Botschafter in Teheran wegen Vorwürfen des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu einbestellt, die Islamische Republik sei eine Gefahr für die Stabilität des Nahen Ostens. Cavusoglu hatte laut der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag auf der Münchner Sicherheitskonferenz erklärt, der schiitische Iran strebe für die Schiiten die Dominanz auch in Syrien und im Irak an. Die Türkei sei gegen jegliches Sektierertum im Nahen Osten, habe der Minister erklärt. Der Iran solle aufhören, die Stabilität und Sicherheit der Region zu gefährden.

Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte, sein Land sei sehr geduldig mit der Türkei. „Aber unsere Geduld hat auch Grenzen“, sagte er der Nachrichtenagentur Mehr zufolge. Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Numan Kurtulmus spielte den Vorfall herunter. Der Iran und die Türkei seien befreundete Nationen. Da könne es auch mal unterschiedliche Ansichten geben. „Aber wegen einiger Bemerkungen kann keine Feindschaft entstehen“, sagte er vor Journalisten nach einer Kabinettssitzung. Die politischen Differenzen mit dem Iran sollten nicht künstlich aufgeblasen werden.

Der vornehmlich schiitische Iran unterstützt im syrischen Bürgerkrieg die Regierung von Präsident Baschar al-Assad, die überwiegend sunnitische Türkei hingegen Rebellen.

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