Botschafterposten Diplomaten gegen Trumps Kandidaten für Israel

„Extreme, radikale Positionen“: Mit scharfen Worten sprechen sich mehrere frühere US-Botschafter in Israel in einem Schreiben gegen David Friedman aus. Er ist Trumps Wunschkandidat für den Topposten im Nahen Osten.

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Trumps Wunschkandidat für den US-Botschafterposten in Israel: David Friedman. Quelle: Reuters

Washington Fünf ehemalige US-Botschafter in Israel haben sich gegen Präsident Donald Trumps Wunschkandidaten für den diplomatischen Topposten im Nahen Osten ausgesprochen. David Friedman sei ungeeignet und für „extreme, radikale Positionen“ eingetreten, schrieben sie in einem Brief an das Senatskomitee für Auswärtiges, das am Donnerstag für eine Anhörung zur Bestätigung Friedmans zusammentreten wollte. Dieser habe eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahostkonflikt zudem als „illusorisches“ Mittel gegen ein nichtexistentes Problem abgetan, kritisierten die Diplomaten.

Die an dem Schreiben beteiligten Botschafter hatten sowohl unter republikanischen als auch demokratischen Präsidenten gedient. Sie warfen Friedman auch vor, Expräsident Barack Obama und das gesamte Außenministerium des Antisemitismus bezichtigt zu haben. Friedman habe zudem Unterstützer der liberalen jüdischen Gruppe J Street als „Kapos“ bezeichnet - ein Bezug auf Häftlinge in Konzentrationslagern, die während des Holocaust von den Nazis als Aufseher über Mitgefangene eingesetzt wurden.

Friedman, ein Sohn eines orthodoxen Rabbis, gilt als Verfechter der umstrittenen Siedlungspolitik Israels und als Gegner eines Staates Palästina. Die Ex-Botschafter forderten die US-Senatoren in dem Schreiben auf, eine Nominierung Friedmans gründlich zu prüfen.

„Dem amerikanischen Botschafter muss daran gelegen sein, die seit langem bestehenden parteiübergreifenden Ziele unseres Landes in der Region voranzutreiben: die Sicherheit der USA und unseren Verbündeten Israel zu stärken, und die Aussichten für Frieden zwischen Israel und dessen Nachbarn zu fördern, vor allem den Palästinensern“, schrieben sie. „Wenn Israel als eine demokratische, international respektierte, jüdische Nation, weitermachen will, sehen wir keine Alternative zu einer Zwei-Staaten-Lösung.“

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