Britische Banken EU-Vizekommissar warnt vor schädlichem Wettbewerb

Nach dem Brexit müssen sich britische Banken neue Bleiben suchen, um weiterhin am EU-Binnenmarkt aktiv sein zu können. Die Mitgliedsstaaten buhlen bereits um die Institute. Unlautere Mittel sind allerdings verboten.

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Der Vizepräsident der EU-Kommission ermahnt die Länder, keine falschen Versprechungen zu tätigen. Quelle: AFP

Berlin EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis hat die EU-Staaten davor gewarnt, Banken aus Großbritannien mit fragwürdigen Zusagen ins eigene Land zu locken. Die Brexit-Entscheidung der Briten darf nach seinen Worten keinen Unterbietungswettbewerb bei der Finanzregulierung zur Folge haben. „Wir haben jetzt schon einige Anschuldigungen von Ländern untereinander gehört und verfolgen diese Entwicklung“, sagte Dombrovskis am Mittwoch im Reuters-Interview in Berlin. Die Kommission lege Wert auf eine größere Übereinstimmung bei der Regulierung innerhalb der Union. „Wir müssen klarmachen, dass es gleiche Bedingungen in der ganzen EU gibt“, mahnte der Kommissionsvize.

Hintergrund ist die Tendenz von Banken, nach der Brexit-Entscheidung Geschäfte auf den Kontinent zu verlegen. Um weiterhin im EU-Binnenmarkt aktiv sein zu können, benötigen Finanzinstitute einen sogenannten EU-Pass. Es gibt bereits Klagen, dass Länder wie Luxemburg Banken mit dem Hinweis auf eine großzügige Regulierung ködern wollen.

Dombrovskis zeigte sich zugleich optimistisch, dass die britischen EU-Austrittsverhandlungen nicht zu heftigen Verwerfungen an den Börsen führen werden. „Wir erwarten keine größeren Marktturbulenzen“, sagte er. „Wir haben schon direkt nach dem Referendum gesehen, dass die Turbulenzen ausblieben.“

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