Brüssel nach den Anschlägen Flughafen soll Freitag teilweise wiedereröffnen

Seit den Anschlägen vor eineinhalb Wochen steht der Flugverkehr in Brüssel still. Am Freitag soll der teilweise zerstörte Flughafen Zaventem wieder provisorisch in Betrieb gehen – wenn die Behörden zustimmen.

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Nach dem Testlauf vom 30. März soll der Flughafen am kommenden Freitag zumindest teilweise wieder in Betrieb gehen. Quelle: dpa

Brüssel Eineinhalb Wochen nach den Selbstmordanschlägen in der Abflughalle will der Brüsseler Flughafen seinen Betrieb am Freitagabend teilweise wieder aufnehmen. Zunächst sei pro Stunde die Abfertigung von 800 Passagieren geplant, teilte der Flughafenbetreiber am Donnerstag mit. Das entspricht 20 Prozent der normalen Auslastung des Flughafens, der zu den größten in Europa gehört. Nach Angaben des Betreibers fehlt aber noch die Genehmigung der Behörden. An der Grenze zu Frankreich durchsuchte die belgische Polizei ein Grundstück im Zusammenhang mit einem vereitelten Anschlag im Nachbarland.

Die Lufthansa -Tochter Brussels Airlines teilte auf ihrer Website mit, dass sie bis einschließlich Samstag alle Starts und Landungen zu anderen Flughäfen umleitet. Der Brüsseler Flughafen wird von 77 Airlines angesteuert. Die Lufthansa hatte am Dienstag mitgeteilt, alle Verbindungen nach Brüssel bis einschließlich Sonntag zu streichen.

Vorigen Dienstag waren in der Abflughalle des Brüsseler Airports Zaventem zwei Bomben explodiert. Kurz nach den dortigen Explosionen sprengte sich in einer Metro-Station im EU-Viertel ein weiterer Selbstmordattentäter in die Luft. Durch die Anschläge kamen mindestens 35 Menschen ums Leben.

In Amsterdam berieten Experten der Mitgliedsländer und der EU-Kommission darüber, wie die Sicherheit an Flughäfen verbessert werden kann. Mit konkreten Ergebnissen war bei dem Treffen nach Angaben von EU-Diplomaten aber noch nicht zu rechnen.

Derweil hielt die Suche in Belgien nach weiteren möglichen Extremisten an. Bei der Durchsuchung auf einem Grundstück an der belgisch-französischen Grenze waren am Donnerstag nach Angaben der belgischen Staatsanwaltschaft Ermittler aus beiden Ländern beteiligt. Die Razzia fand in der Gemeinde Marke in der Nähe von Kortrijk westlich von Brüssel statt. Details nannte die Staatsanwaltschaft nicht.

Die französische Polizei hatte vergangene Woche bei Paris den Franzosen Reda Kriket wegen mutmaßlicher Anschlagspläne festgenommen. In seiner Wohnung wurden fünf falsche Ausweise, neue Mobiltelefone und zwei Computer sichergestellt, die Informationen über den Bau von Sprengsätzen und Extremistengruppen beinhalteten. Kriket wurde nur wenige Tage nach den Anschlägen von Brüssel festgenommen.

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