Bürgerkrieg UN beklagen „schlimmste Kämpfe in Syrien überhaupt“

Berichte aus Syrien melden die schlimmsten Kämpfe seit Beginn des Bürgerkriegs. Die UN appellieren weiter für eine Feuerpause, um Verletzte und Zivilisten zu versorgen.

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Ein Zivilschutzarbeiter sucht im zerstörten Ost-Ghuta nach Überlebenden. Die Regierung schließt dieses Gebiet zur Zeit ab, doch es mangelt dort an der Grundversorgung und medizinischer Hilfe. Quelle: dpa

Beirut/Genf In Syrien toben nach Angaben des UN-Hilfskoordinators Ali al-Za'tari derzeit mit die schlimmsten Kämpfen seit Beginn des fast siebenjährigen Bürgerkriegs. Seit dem Aufruf der Vereinten Nationen (UN) zu einer einmonatigen Waffenpause vor einer Woche habe sich die Lage im gesamten Kriegsgebiet noch verschlechtert, schrieb der Jordanier am Montag in einer Erklärung aus Damaskus. Es gebe Berichte über Hunderte Tote und Verletzte, massive Vertreibungen und von Zerstörung ziviler Infrastruktur einschließlich medizinischer Einrichtungen.

„Wir werden gerade Zeugen einiger der schwersten Kämpfe des gesamten Konflikts“, schrieb al-Za'tari. Das schreckliche Leiden der syrischen Bevölkerung müsse aufhören. „Ich appelliere an alle Parteien und diejenigen, die Einfluss auf sie haben: hört auf uns und die betroffene Bevölkerung und beendet dieses unerträgliche menschliche Leid.“

Die UN hatten am 6. Februar zu einer mindestens einmonatigen Feuerpause aufgerufen, um den Menschen dringend benötigte Hilfe zukommen zu lassen und Verletzte aus den Kampfgebieten herausholen zu können. „Wir müssen jetzt die Menschen in Not erreichen, nicht später“, appellierte Al-Za'tari.

Am Samstag hatte der UN-Menschenrechtsbeauftragte Zeid Ra'ad al-Hussein erklärt, dass bei syrischen und russischen Luftangriffen in den Rebellengebieten Idlib und Ost-Ghuta in der vergangenen Woche 230 Zivilisten getötet wurden.

Aus dem von Regierungstruppen eingeschlossenen Ost-Ghuta müssten über 700 Patienten zur ärztlichen Versorgung herausgebracht werden, erklärte die WHO-Vertreterin in Syrien, Elizabeth Hoff. Die Warteliste werde immer länger, und die Lage verschlimmere sich von Tag zu Tag. Seit dem 28. November habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine Hilfsgüter mehr in die Rebellen-Enklave bringen können, sagte Hoff am Montag in einem Telefonat aus Damaskus. 

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