Bürgermeister-Wahl in New York Michael Bloomberg vor dritter Amtszeit

Seite 2/2

New York City Comptroller Quelle: Reuters

Bei vielen Wählern blieb ein fader Nachgeschmack, auch wenn Bloombergs Verdienste um New York unbestreitbar sind. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 schaffte er es als Nachfolger des legendären Law-and-Order-Mannes Rudolph Giuliani, der Stadt neuen Lebensmut zu vermitteln. Bis zum Beginn der Wirtschaftskrise entstand fast eine Viertelmillion neuer Arbeitsplätze, eine strikte Finanzpolitik verhinderte danach den großen Kollaps.

Daneben packte Bloomberg die Reform des verrotteten Schulsystems an, setzte auf Umwelt- und Gesundheitsschutz, sozialen Wohnungsbau und Kriminalitätsbekämpfung - New York gehört inzwischen zu den sichersten Städten der USA. „Wir unterstützen die Wiederwahl von Bürgermeister Bloomberg voller Enthusiasmus“, gab die mächtige „New York Times“ kürzlich als ihre offizielle Empfehlung aus. „Er hat in seinen acht Jahren Amtszeit das unberechenbare New York erstaunlich gut geführt.“

Für viele New Yorker verkörpert „King Mike“ das eigene Lebensgefühl. Als Sohn einer einfachen jüdischen Familie geboren, baute er nach seinem Rauswurf bei einer Investmentbank mit der Abfindung seinen eigenen milliardenschweren Finanzdatenkonzern Bloomberg auf.

100 Millionen für den Wahlkampf

Für den aktuellen Wahlkampf soll er bereits 100 Millionen Dollar ausgegeben haben und beispielsweise pausenlos TV-Spots geschaltet. Thompson dagegen konnte gerade mal sechs Millionen Dollar an Spenden zusammenkratzen und führt seine Kampagne unter dem Motto: „New York ist nicht käuflich.“ Wenige Tage vor der Wahl gab ein Drittel der Bürger in Umfragen an, ihn gar nicht zu kennen.

Zwei New Yorker Künstler haben sich mit einer Satire-Kampagne für Monty Burns gestartet, den bitterbösen Kapitalisten aus der TV-Serie „Die Simpsons“, ebenfalls am Wahlkampf beteiligt. Unter dem Slogan „No third terms – vote for Burns“ zogen sie gegen die dritte Amtszeit zu Felde. „Wir machen uns lustig über eine Wahl, die an sich schon ein Witz ist“, erklärte Mitinitiator Kenny Komer.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%