Berlin Die Bundeswehr beteiligt sich weiterhin an der Ausbildung und Beratung von Verteidigungs- und Sicherheitskräften in Afghanistan. Einem entsprechenden Gesetzentwurf stimmte der Bundestag am Donnerstag mit deutlicher Mehrheit zu. Demnach sollen bis zu 980 Soldaten für ein weiteres Jahr im Rahmen des Nato-Einsatzes „Resolute Support“ entsendet werden können. Sie sollen dabei helfen, Polizei und Armee in die Lage zu versetzen, ihrer Sicherheitsverantwortung nachzukommen.
Die Sicherheitslage in Afghanistan gilt nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 weiter als fragil. Bei einem Selbstmordanschlag auf das deutsche Konsulat in Masar-i-Scharif waren im November vier Afghanen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Auf einem Militärstützpunkt am Rande der Stadt sind rund 800 deutsche Soldaten stationiert, weitere etwa 150 Bundeswehr-Soldaten sind in der Hauptstadt Kabul im Einsatz.
Insgesamt sind als Teil des Nato-Einsatzes noch rund 13.000 ausländische Soldaten in Afghanistan. Deutschland und Italien stellen nach den USA die größten Truppen-Kontingente. Zu Hochzeiten des Nato-Kampfeinsatzes waren weit mehr als 100.000 ausländische Soldaten im Land.
Deutschland leistet Afghanistan auch zivile Aufbauhilfe in Höhe von bis zu 1,7 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020. Unklar ist, wie sich der künftige US-Präsident Donald Trump zu dem Nato-Einsatz stellen wird. Eine Fortsetzung ohne die USA als größten Truppensteller gilt als kaum vorstellbar.