Chaos im Weißen Haus "Das Problem ist Donald Trump"

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"Trump steht mit dem Rücken zur Wand"

Das Weiße Haus hat einen neuen Stabschef. Der Ex-General John Kelly führt nun das Team. Kann er Donald Trump kontrollieren und die Regierung in ruhigere Fahrwasser führen?

Ich habe meine Zweifel. Ich halte Kelly höchstens für eine durchschnittliche Wahl. Negativ ist, dass John Kelly – wie Trump und fast alle Minister – keinerlei Regierungserfahrung hat. Er verfügt über wenig Kenntnisse über den politischen Betrieb in Washington und hat wenig verlässliche Beziehungen im Kongress. Das ist sehr ungewöhnlich. In der Vergangenheit sind Politiker zum Stabschef ernannt worden, die gut vernetzt sind. Die die Partei einigen können. Und die mithelfen, dass alle an einem Strang ziehen und die Agenda des Weißen Haus umsetzen. 

"Ein großartiger Tag im Weißen Haus!"
Anthony Scaramucci muss die Koffer packen Quelle: AP
US-Präsident Donald Trump Quelle: AP
Trump-Sprecherin Sarah Huckabee Sanders Quelle: REUTERS
Der US-Nachrichtensender CNN Quelle: dpa
New York Times (NYT) Quelle: dpa
The Washington Post Quelle: AP
Adam Schiff Quelle: AP

Was spricht für Kelly?

Positiv ist, dass Trump vielleicht auf einen ehemaligen Militär hört. Die Entlassung seines Sprechers Anthony Scaramucci deutet darauf hin. Wenn es Kelly nun auch gelingt, Trump zu mäßigen, und der Präsident aufhört, offensichtlich kontraproduktive Dinge zu tun, etwa Angriffe auf Twitter zu starten, könnte sich die Wahl als hilfreich erweisen.

Wie wahrscheinlich ist es, dass ein 71-Jähriger, der vor Selbstbewusstsein strotzt, Fehler einsieht und seinen Stil, Dinge anzugehen, ändert?

Das hängt davon ab, wie nervös Donald Trump mit Blick auf die Zukunftschancen seiner Präsidentschaft wird. Es wird Zeit, dass er inhaltlich was vorweisen kann. Er steht mit dem Rücken zur Wand. Wenn er das erkennt, kann er überlegen, wie er vorwärts kommen kann.

Diese Mitarbeiter hat Trump schon vergrault
Gary Cohn Quelle: dpa
Hope Hicks Quelle: AP
Dina Powell Quelle: AP
Steve Bannon Quelle: dpa
Sebastian Gorka Quelle: REUTERS
Tom Price Quelle: REUTERS
Michael FlynnBereits im Februar gab Trumps Nationaler Sicherheitsberater, Michael Flynn, nach nicht einmal einem Monat sein Amt auf. Der Grund: Er hatte falsche Angaben zu seinen Russland-Kontakten gemacht. Er tritt auf Aufforderung des US-Präsidenten zurück, der Flynn jedoch als Opfer einer Medienkampagne sieht. Quelle: AP

Glauben Sie, dass Donald Trump die Trendwende schafft – und seine volle Amtszeit von vier Jahren absolviert?

Nein, das glaube ich nicht. Ich halte ihn für zu uneinsichtig und für nicht in der Lage, sein Verhalten zu ändern. Bleibt alles beim Alten, wird Trump die volle Amtszeit nicht  überstehen.

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