China Peking will 1,8 Millionen Jobs in der Industrie streichen

Chinas Kohle- und Stahlindustrie kämpft mit Überkapazitäten. Die Regierung kündigt nun an, dass 1,8 Millionen Beschäftigte entlassen werden. Um soziale Unruhen zu vermeiden, nimmt Peking viel Geld in die Hand.

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Allein 1,3 Millionen Jobs sollen in der Kohleindustrie wegfallen. Quelle: Reuters

Peking China will in der mit Überkapazitäten kämpfenden Kohle- und Stahlindustrie insgesamt 1,8 Millionen Beschäftigte entlassen. Das entspricht 15 Prozent der Mitarbeiterzahl. "Das wird eine sehr schwierige Aufgabe", sagte der Minister für Arbeitskräfte und Soziale Sicherheit, Yin Weimin, am Montag in Peking. "Aber wir sind sehr zuversichtlich." Einen Zeitplan nannte er nicht.

Allein 1,3 Millionen Jobs sollen in der Kohleindustrie wegfallen. Die Führung in Peking will in den nächsten drei bis fünf Jahren die Kapazität in der Kohleförderung um rund 500 Millionen Tonnen abbauen. "Die Konjunktur sieht sich einem recht großen Abwärtsdruck ausgesetzt", sagte Yin. "Einige Unternehmen tun sich mit Produktion und Betrieb schwer, was zu mangelhafter Beschäftigung führen kann." Um soziale Unruhen zu vermeiden, neue Stellen zu schaffen und Schulden von pleitegehenden Firmen zu begleichen, stellt die Regierung umgerechnet fast 15 Milliarden Euro in den kommenden beiden Jahren zur Verfügung.

Die Industrie in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verliert zunehmend an Bedeutung. Auf den Dienstleistungssektor entfiel im vergangenen Jahr erstmals mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt derzeit bei rund fünf Prozent. Die Regierung will die Wirtschaft umbauen und die Abhängigkeit vom Export verringern. Dafür nimmt sie auch ein geringeres Wachstum in Kauf. Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2015 mit 6,9 Prozent so langsam wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Die Regierung rechnet für dieses Jahr mit einem Plus von 6,5 bis 7,0 Prozent.

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