CO2-Handel Studie warnt vor scharfer EU-Regulierung

Wenn die EU die Zahl der kostenlosen CO2-Zertifikate begrenzt, könnten Unternehmen in Drittstaaten abwandern, wie aus einer Studie hervorgeht. Bei einer Verknappung drohe sogar der Verlust von Arbeitsplätzen.

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Wenn die EU die Zertifikate begrenzt, könnten laut Studie Unternehmen abwandern. Quelle: dpa

Berlin Eine zu drastische Verschärfung der Regeln beim CO2-Handel in der EU könnte nach Ansicht von Fachleuten zur Abwanderung von Unternehmen in Drittstaaten führen. Die Zahl der kostenlosen CO2-Zertifikate für Unternehmen im globalen Wettbewerb dürfe deshalb nicht starr begrenzt werden, heiß es in einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Studie der Denkfabrik Centrum für Europäische Politik (CEP).

Außerdem sollte die Gesamtzahl der Zertifikate nicht stärker verknappt werden, als der Europäische Rat beschlossen hat. Sonst gingen Arbeitsplätze in der EU verloren und das Ziel, weltweit den CO2-Ausstoß zu senken, werde verfehlt.

Im Emissionshandelssystem der EU (ETS) brauchen Unternehmen für jede ausgestoßene Tonne CO2 ein Zertifikat. Die Zertifikate können sie kaufen oder verkaufen, einige Industriezweige bekommen sie gratis zugeteilt. Durch den Handel sollen die Unternehmen angeregt werden, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zu verringern. Da als Folge der Finanzkrise weniger CO2 ausgestoßen wurde als erwartet, wurden die Zertifikate zu günstig, um ein echter Anreiz zu sein.

Derzeit wird in Brüssel diskutiert, wie der CO2-Handel reformiert werden kann. Unter anderem soll die Gesamtzahl der zur Verfügung stehenden Zertifikate reduziert werden, damit ihr Preis steigt. Die CEP-Experten schlagen vor, den CO2-Handel insbesondere auf den Autosektor auszuweiten, um ihn wirksamer zu machen. Für die Berechnung der Freizertifikate sollte zudem die tatsächliche Produktionsmenge stärker berücksichtig werden als bislang geplant.

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