Cyber-Attacke 30.000 Organisationen in China betroffen

Die weltweite Cyberattacke traf am Wochenende auch Asien. Allein in China gingen mehr als 20 000 Tankstellen offline. Behörden rufen am Montag die Nutzer zu mehr Achtsamkeit auf.

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Wer von der Ransomware betroffen ist
Deutsche BahnAls wohl einziges deutschen Unternehmen ist auch die Deutsche Bahn vom Hackerangriff erfasst worden. Anzeigetafeln und Fahrkartenautomaten funktionierten entsprechend eingeschränkt. Der Bahnverkehr wurde allerdings nicht gestört. Bahnchef Lutz versicherte: „Die Sicherheit des Bahnverkehrs war zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.“ Quelle: dpa
RenaultDen französischen Autobauer Renault erwischte es auch. Damit sich das Hackervirus nicht noch weiter ausbreiten kann, hatte Renault sogar die Produktion in Sandouville im Nordwesten des Landes vorübergehend gestoppt. Mehrere Fabriken seien betroffen, erklärte ein Sprecher. Quelle: AP
NissanDie Ransomware erfasste auch eine Nissan-Niederlassung im englischen Sunderland. Man arbeite intensiv an einer Lösung des Problems, hieß es dort am Samstag. Am Standort werden rund 7000 Mitarbeiter beschäftigt. Quelle: REUTERS
TelefonicaDer spanische Konzern Telefónica versuchte, den Angriff kleinzureden. „Diese Krise hat mehr mediale Aufmerksamkeit in den sozialen Medien als in der internen Realität von Telefónica geschafft“, so der Datenchef Chema Alonso. Telefónica habe die betroffenen Rechner sofort unter Kontrolle gehabt, hieß es. Quelle: AP
BBVAAuch der spanischen Großbank BBVA ist das Schicksal widerfahren. Das genaue Ausmaß der Attacke ist noch nicht klar. In Deutschland hat das BKA die Ermittlungen aufgenommen. Quelle: dpa
Russisches InnenministeriumRechner im russischen Innenministerium konnten der Cyberattacke nach eigenen Angaben standhalten. Russland war neben der Ukraine und Taiwan ein Schwerpunkt der Angriffe, wie die IT-Sicherheitsfirma Avast erklärte. Quelle: AP
KrankenhäuserTeilweise dramatisch, dass auch zahlreiche britische Krankenhäuser in ihrer Arbeit entscheidend beeinträchtigt wurden. Insgesamt 16 Krankenhäuser seien lahmgelegt worden, wie der staatliche Gesundheitsdienst NHS mitteilte. Menschen wurden gebeten, nur in dringenden Fällen in Notaufnahmen zu kommen. Die britische Patientenvereinigung kritisierte, man habe aus früheren Cyber-Attacken nicht gelernt und nicht genug getan, um seine zentralisierten IT-Systeme zu schützen. Patientendaten sollen aber nicht gestohlen worden sein. Quelle: AP

Von der weltweiten Cyber-Attacke sind in China nach Angaben von staatlichen Medien etwa 30 000 Organisationen und Unternehmen über das Wochenende betroffen gewesen. Mehr als 20 000 Tankstellen des chinesischen Öl-Giganten CNPC gingen demnach offline. Kunden konnten nur noch mit Bargeld zahlen. Die chinesischen Behörden forderten Internetnutzer am Montag dazu auf, ihre Computer besser zu schützen.

Nutzer sollten dringend eine Sicherheits-Software installieren oder bestehende Schutzprogramme aktualisieren, hieß es am Montag in einer Mitteilung des Pekinger Büros für Cyber-Sicherheit.

In Japan meldete der Technologiekonzern Hitachi am Montag, dass es in Folge der Cyber-Attacke Probleme mit dem Senden und Empfangen von E-Mails und dem Öffnen von Anhängen gab. Welche Computer in Japan und im Ausland genau betroffen seien, werde noch untersucht. Teile der angegriffenen Systeme seien inzwischen wiederhergestellt.

So wehren Sie sich gegen Erpressungssoftware
Ransomware Quelle: dpa
Wie-funktioniert-Ransomware? Quelle: dpa
Wie-verbreitet-ist-Ransomware? Quelle: dpa
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Wie-kann-man-sich-davor-schützen? Quelle: dpa
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Indonesien hat seine Behörden und Unternehmen am Montag zu verstärkten Anstrengungen beim Schutz von Computern aufgerufen. „Angesichts dieses weltweiten Angriffs muss jetzt schnell gehandelt werden“, sagte der Minister für Kommunikation und Informationstechnologie, am Montag in Jakarta. In der Hauptstadt waren von dem Angriff zwei Krankenhäuser betroffen. Das südostasiatische Land mit seinen mehr als 250 Millionen Einwohnern gehört zur Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20).

In Thailand hatte der Angriff nach offiziellen Angaben keine größeren Auswirkungen. Allerdings waren in der Hauptstadt Bangkok mehrere großformatige digitale Anzeigetafeln gestört. Statt der Werbung, die dort eigentlich zu sehen sein sollte, flimmerten andere Mitteilungen über die Tafeln.

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