Cyber Threat Intelligence Integration Center USA wappnen sich gegen digitale Angriffe

Mit demselben umfassenden Ansatz wie im Kampf gegen Terrorismus wollen die USA auch gegen digitale Angriffe vorgehen: Dafür haben sie die neue Behörde „Cyber Threat Intelligence Integration Center“ eingerichtet.

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Die Beraterin für Heimatschutz und den Anti-Terror-Kampf Lisa Monaco: Die USA richten die Behörde Das „Cyber Threat Intelligence Integration Center“ (CTIIC) ein, um sich gegen Cyberattacken zu wehren. Quelle: ap

Washington Nach wiederholten Hackerattacken gegen Regierung und Unternehmen wollen die USA sich mit einer neuen Behörde besser gegen digitale Angriffe wappnen. Die neu zu schaffende Einrichtung soll im Ernstfall schnell Informationen bündeln, sagte Sicherheitsberaterin Lisa Monaco am Dienstag in Washington. Die Zahl der Attacken sei beispiellos und richte gewaltigen Schaden an, sagte die Beraterin für Heimatschutz und den Anti-Terror-Kampf.

Das „Cyber Threat Intelligence Integration Center“ (CTIIC) soll ähnlich aufgebaut sein wie das Nationale Anti-Terror-Zentrum (NCTC), das nach den Anschlägen vom 11. September 2001 geschaffen wurde. Damals wurde kritisiert, dass die einzelnen Behörden Informationen nicht ausreichend untereinander weitergegeben hätten. Auch am Aufspüren und der Abwehr digitaler Angriffe sind mehrere US-Behörden beteiligt, darunter das FBI und die NSA.

Ein beispielloser Hackerangriff auf das Filmstudio Sony Pictures hatte die Debatte über den Umgang mit Cyber-Bedrohungen neu entfacht. Die USA machen Nordkorea für die Attacke verantwortlich.

Zuvor hatte es bereits Angriffe auf Computernetzwerke des Weißen Hauses gegeben, hinter denen nach US-Einschätzung russische Hacker steckten. 2012 waren mehrere große US-Banken und andere Unternehmen attackiert worden; hier machten amerikanische Behörden den Iran verantwortlich.

Die neue Behörde werde helfen, mit demselben umfassenden Ansatz auf digitale Angriffe zu antworten wie im Kampf gegen Terrorismus, sagte Monaco. „Niemand ist immun“, warnte sie. Von Versicherungsfirmen über Hochschulen bis zur Technologie-Industrie könne es jeden treffen. Die Verantwortlichen arbeiteten mit „zunehmend zerstörerischen und bösartigen Attacken“ jeden Tag daran, Daten zu stehlen, auszuspähen oder zu zerstören.

Da FBI, das Heimatschutzministerium und der Geheimdienst NSA eigene Abteilungen für Cyber-Attacken haben, bedeutet die neue Behörde Kritikern zufolge allerdings vor allem zusätzliche Kosten und mehr Bürokratie. Auch bei der geplanten Cybersicherheits-Konferenz des Weißen Hauses am Freitag soll die Behörde Thema werden. Neben Regierungsvertretern und Strafverfolgern sind Vorsitzende von Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Technologie, Internet und Computersicherheit geladen.

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