Dauerstreik Griechische Regierung droht U-Bahnfahrern mit Haft

Weil sie seit Tagen streiken, sollen sie ins Gefängnis: Die griechische Regierung hat U-Bahnfahrern in Athen mit Festnahmen gedroht, sollten sie ihre Arbeit nicht aufnehmen. Doch die Gewerkschaften denken nicht daran.

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Geschlossene U-Bahn-Station in Athen: Die griechische Regierung droht den Fahrern mit Haft, wenn sie weiter streiken sollten. Quelle: dpa

Athen Die griechische Regierung zeigt sich entschlossen, den seit acht Tagen dauernden Streik der U-Bahnfahrer in Athen zu beenden. Im Rahmen eines Notstandsgesetzes drohte sie den Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe mit einer Festnahme, sollten sie ihre Arbeit nicht wieder aufnehmen.

„Weder die Regierung noch die Gesellschaft können als Geisel der Gewerkschaften gehalten werden. Die Regierung kann das nicht ignorieren. Wir können nichts anderes tun“, sagte Verkehrsminister Kostis Hatzidakis am Donnerstag nach einem fünfstündigen Treffen mit Ministerpräsident Antonis Samaras.

Die Gewerkschaften kündigten Widerstand gegen die Anordnung an. „Wir werden nicht nachgeben, wir werden standhalten“, erklärte ein Sprecher der Arbeitnehmervertreter. Mit dem Streik wollen die U-Bahnfahrer eine deutliche Senkung ihrer Gehälter verhindern.

In der Regierungskoalition ist die Maßnahme umstritten. Samaras sagte, die U-Bahn gehöre nicht den Gewerkschaften. „Das griechische Volk hat enorme Opfer gebracht, und ich werde keine Ausnahmen zulassen“, sagte der Regierungschef.

Als Zeichen der Solidarität wollen sich in den nächsten Tagen auch die Angestellten bei den Stadtbussen, der Eisenbahnen sowie die Seefahrer an dem Streik beteiligen. In der Bevölkerung stoßen die Arbeitsniederlegungen zum größten Teil auf Unmut. Im Gegenzug für milliardenschwere Hilfen von seinen internationalen Geldgebern muss das krisengeschüttelte Griechenland einen harten Sparkurs fahren und Reformen umsetzen.

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