Demonstrationen vor Vereidigung Tausende gegen Donald Trump

Die Aufregung flaut nicht ab: Wenn Donald Trump ins Weiße Haus einzieht, werden Tausende gegen den neuen US-Präsidenten protestieren. Trump selbst wird nicht müde, Großes zu versprechen.

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Demonstranten am Tag vor Trumps Vereidigung in New York, vor dem Trump International Hotel. Quelle: dpa

Der Tag ist da: Donald Trump wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Nach einem beispiellosen Wahlkampf und einem nicht reibungslosen Machtwechsel sollte er am Freitag um kurz vor 12 Uhr mittags (18 Uhr Mitteleuropäischer Zeit) in der Hauptstadt Washington den Amtseid ablegen. Hunderttausende werden an den Feierlichkeiten teilnehmen, Tausende dagegen protestieren.

Trump kündigte am Vorabend an, als Präsident die vielfältig gespaltenen USA zusammenbringen zu wollen. Seine Worte erinnerten an den Wahlkampf: „Wir werden Amerika für alle Amerikaner groß machen, für jedermann“, sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) zum Abschluss eines Konzerts vor dem Lincoln-Memorial.

Es habe eine Bewegung begonnen, wie es sie auf der Welt noch nicht gegeben habe, sagte Trump vor Tausenden begeisterten Anhängern. Man wolle nun echten Wandel im Land. „Diese Reise hat vor 18 Monaten begonnen“, sagte Trump. „Ich bin nur der Botschafter. Ich liebe Euch.“

Nach einem Empfang verbrachte Trump die Nacht im Blair House, dem offiziellen Gästehaus des US-Präsidenten gegenüber dem Weißen Haus.

Trump beginnt den offiziellen Teil des Tages am Freitag mit einem Gottesdienst, danach empfangen Barack und Michelle Obama das Ehepaar Trump im Weißen Haus. Am Kapitol beginnen währenddessen die Feierlichkeiten, zu denen zwischen 700.000 und 900.000 Menschen erwartet werden.

Trump wird den Amtseid vor dem Obersten Verfassungsrichter der USA ablegen, John Roberts. Er wird auf zwei Bibeln schwören: auf seine eigene und - wie Obama - auf die des früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln. Im Anschluss verlassen die Obamas die Stadt. Eine Parade führt Trump dann vom Kapitol zum Weißen Haus. Der offizielle Teil des Tages endet für den neuen Präsidenten mit dem Besuch dreier Bälle.

Zeitenwende in Washington

Es gab bereits am Donnerstag Proteste gegen Trump: In New York demonstrierten Tausende Menschen gemeinsam mit Stars wie Alec Baldwin und Robert De Niro. „Trump ist ein schlechtes Beispiel für dieses Land, für diese Stadt“, sagte Schauspieler De Niro von einer Bühne zu den Demonstranten. Auch die Schauspieler Mark Ruffalo und Julianne Moore, der Regisseur Michael Moore und der Bürgermeister der Millionenmetropole, Bill de Blasio, waren unter den Demonstranten.

In der schwer gesicherten Hauptstadt Washington sind für Freitag mehrere Demonstrationen geplant, unter anderem zur Gleichheit von Schwarzen und Weißen und zu den Rechten Homosexueller. Den Höhepunkt der Proteste wird es aber am Samstag geben. Dann werden zu einer Demonstration 200.000 Menschen erwartet.

Der Immobilienunternehmer Trump war im Sommer 2015 in den Wahlkampf eingestiegen. Als Lachnummer gestartet, dominierte er trotz Dauerkritik Debatten und Vorwahlen und wurde schließlich im Sommer 2016 Kandidat. Gegen alle Erwartungen setzte Trump sich bei der Wahl am 8. November gegen die Demokratin Hillary Clinton durch.

Trump hat noch nie ein politisches Amt bekleidet. Seine Anhänger versprechen sich von ihm neue Jobs, eine Rückbesinnung auf die USA und eine radikale Abkehr von der Agenda Barack Obamas. Gegner und Kritiker fürchten Trumps Naturell, Haltung und Einstellungen.

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