Deutscher Menschenrechtler Steudtner bleibt vorerst in türkischer U-Haft

Ein türkisches Gericht hat entschieden, dass der Menschenrechtler Peter Steudtner weiter in U-Haft bleiben muss. Obwohl die Einzelhaft aufgehoben wurde, kritisieren seine Anwälte „gesetzeswidrige“ Haftbedingungen.

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Istanbul Der deutsche Menschenrechtler Peter Steudtner und sein schwedischer Kollege Ali Gharavi bleiben vorerst in türkischer Untersuchungshaft. Das entschied das zuständige Gericht bei einer routinemäßigen Haftprüfung, wie einer der Anwälte der Deutschen-Presse Agentur am Montag mitteilte. Die Überprüfung einer Haftentlassung findet demnach jeden Monat statt. Die Anwälte reichen entsprechend regelmäßig Einsprüche gegen die Haft ein.

Steudtner und Gharavi sitzen im Gefängnis Silivri westlich von Istanbul ein. Die Einzelhaft wurde inzwischen aufgehoben, allerdings kritisieren die Anwälte „gesetzeswidrige“ Haftbedingungen. Gharavi etwa, der unter anderem chronische Schmerzen habe, werde ein wichtiges homöopathisches Medikament verweigert. Das steigere seinen psychischen Stress.

Steudtner, Gharavi und acht türkische Menschenrechtler waren am 5. Juli bei einem Seminar in Istanbul festgenommen worden. Gegen acht der insgesamt zehn Beschuldigten wurde danach Untersuchungshaft verhängt. Ihnen wird Terrorunterstützung vorgeworfen. Am Mittwoch besucht der deutsche Botschafter Martin Erdmann Steudtner erstmals in Untersuchungshaft.

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