Donald Trump Arrogant, gnadenlos – und schrecklich erfolgreich

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Donald Trump, eine "Sieger-Mentalität"

Bei seinen Wahlkampfreden betont Trump oft und gerne, wie erfolgreich er sei. Für seinen Reichtum, so erlebte es auch D’Antonio, will der Acht-Milliarden-Mann, so hoch gibt Trump jedenfalls sein eigenes Vermögen an, respektiert und geliebt werden. Schließlich habe er eine „Sieger-Mentalität“ und habe sich in den „Serien von Kämpfen“, aus dem das Leben besteht, noch immer durchgesetzt.

Kritiker bemängeln, dass Trump der Erfolg zu Kopf gestoßen ist. Munition für diese These liefert der Präsidentschaftskandidat zu genüge. In „Midas Touch“, eines der vielen Bücher von Trump selbst, beschreibt der Exzentriker, dass er „Verlierer auf den ersten Blick“ erkenne. Leute etwa, die ein Verkaufszettel in ihr Auto hängen, würden zur Schau stellen, dass sie Geld brauchen und könnten gnadenlos heruntergehandelt werden. Diese Leute könne er nicht respektieren. Wenigstens so zu tun, sei seine Sachen ebenfalls nicht. „Ich will nicht falsch sein“, erklärt Trump. Er wisse, dass er direkt sei, oft zu forsch und anmaßend. Aber so sei er halt. „Ich sehe keinen Grund, warum ich mich verstellen sollte.“

Dass er mit dieser Strategie bisher Erfolg hat, muss auch Buchautor D’Antonio in seinem neuen Werk anerkennen. „Niemand in der Geschäftswelt – weder Bill Gates, Steve Jobs oder Warren Buffett – war so lange so berühmt“, stellt der Journalist neidlos fest.

So erfahren und erfolgreich im Umgang mit der Öffentlichkeit und Geschäftsleuten, so unerfahren ist Trump in der Politik. Seine Gegner werden in den kommenden Wochen mutmaßlich auf die mangelnde Erfahrung des Immobilienmoguls hinweisen, so wie auf seine – oben beschriebenen – zweifelhaften Charaktereigenschaften. Wollen die Bürger einen US-Präsidenten, der aufbrausend, arrogant und selbstverliebt ist?, fragen seine Kritiker schon jetzt.

Trump selbst zuckt bei solchen Fragen gemeinhin nur gelangweilt die Schultern. Er sei der beste Kandidat, erwidert er. Denn: „Ich bin super im Verhandeln.“ Er würde mehr für die USA in den Gesprächen mit Russland, China und allen anderen Ländern herausholen als jeder andere Bewerber, so Trump, der gewillt scheint, die Liste seiner Opfer um prominente Name wie Wladimir Putin oder Xi Jinping zu verlängern. Doch zunächst muss er aufpassen, nicht selbst zum Opfer zu werden.

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