Donald Trump Nackte Trump-Skulptur sorgt für Aufsehen

Eine nackte, lebensgroße und gleichwohl unschmeichelhafte Skulptur von Donald Trump hat eine Aktivistengruppe in diversen US-Metropolen aufgestellt. Unterdessen hat der echte Trump Besserung gelobt.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
In diversen US-Metropolen - hier in New York - stehen die unvorteilhaften Skulpturen von Donald Trump. Quelle: REUTERS

Donald Trump, völlig nackt, als lebensgroße Statue, und das gleich in fünffacher identischer Ausführung, sorgt für Schlagzeilen. Die Aktivistengruppe Indecline hat am Donnerstag in San Francisco, New York, Los Angeles, Cleveland und Seattle unschmeichelhafte Skulpturen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten an öffentlichen Plätzen aufgestellt.
Die Hände über einem ausladenden Bauch verschränkt, mit der typischen Sturmfrisur versehen, dafür aber unter der Gürtellinie zurechtgestutzt, steht die Figur auf einem Sockel mit der Aufschrift „The Emperor has no Balls“, in frecher Anspielung an den eitlen Kaiser in dem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. 

Trump „jämmerlich unvorbereitet“ für Präsidentschaft
„Hillary Clinton will Amerikas Angela Merkel werden, und ihr wisst, was für eine Katastrophe diese massive Einwanderung für Deutschland und die Menschen Deutschlands ist“, sagte Trump Mitte August in einer außenpolitischen Rede in Youngstown (Ohio). „Die Kriminalität ist auf ein Niveau gestiegen, das niemand geglaubt hat, je zu sehen.“ Die USA hätten genug Probleme, ohne sich durch die ungezügelte Aufnahme syrischer Flüchtlinge weitere aufzubürden. Quelle: AP
„Jämmerlich unvorbereitet“, um die USA als Präsident führen zu können, ist Donald Trump nach Aussagen von US-Präsident Barack Obama. Auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus forderte Obama die Republikaner am Dienstag auf, Trump nicht mehr zu unterstützen. Dabei gehe es um mehr als unterschiedliche Ansichten politischer Natur, sagte Obama. Trotz des wachsenden Unmuts gegenüber Trump hat bisher kein Republikaner ihm seine Unterstützung entzogen. Obama sagte, republikanische Politiker hätten wiederholt feststellen müssen, dass Äußerungen Trumps inakzeptabel seien. „Warum unterstützen Sie ihn dann noch?“, fragte Obama. Quelle: dpa
„Belgien ist eine wunderschöne Stadt und ein herrlicher Ort - großartige Gebäude“, sagte Donald Trump in einer Rede und zeigte, wie es um seine geographischen Kenntnissen bestellt ist. „Ich war mal dort, vor vielen, vielen Jahren. Vor ein paar Monaten habe ich dann ein Statement abgegeben, nach dem Motto, Belgien ist ein elendes Loch. Dafür wurde ich dann schwer kritisiert, man hat gesagt, was für eine böse Sache - und dann hatten sie in Belgien dieses massive Problem.“ Quelle: dpa
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die Washington Post von künftigen Wahlkampfauftritten ausgeschlossen: Auf Facebook bezeichnete er das Blatt als "unehrlich und verlogen". Die Washington Post hatte erst kürzlich kritisch über den Milliardär berichtet. In den Augen von Trump sei die Berichterstattung "unglaublich fehlerhaft", deshalb habe er der Zeitung die Akkreditierung für seine Wahlkampfveranstaltungen entzogen.Der umstrittene republikanische Präsidentschaftsbewerber Trump ist ein Quereinsteiger und hat noch nie ein politisches Amt bekleidet. Im Wahlkampf macht er immer wieder mit skurrilen Aussprüchen auf sich aufmerksam. Quelle: AP
Donald Trump Quelle: REUTERS
Donald Trump Quelle: dpa
Trumps Knaller nach dem Sieg in den Vorwahlen von Nevada: „Wir haben bei den Evangelikalen gewonnen. Wir haben bei den Jungen gewonnen, wir haben bei den Alten gewonnen. Wir haben bei den gut Gebildeten gewonnen, wir haben bei den schlecht Gebildeten gewonnen. Ich liebe die schlecht Gebildeten.“ Quelle: REUTERS

Fotos und Selfies mit dem Kunstwerk machten unter dem Hashtag #Indecline im Netz schnell die Runde. Die Behörden reagierten prompt. Am New Yorker Union Square wurde die Skulptur nach gut zwei Stunden entfernt, wie der „San Francisco Chronicle“ berichtete. In Cleveland rückten die Verwaltung schon nach 20 Minuten an. Das sei „herzzerreißend“ gewesen, sagte der Skulpteur des Kunstwerks, Joshua 'Ginger' Monroe, der Zeitung. 
Im Castro-Bezirk in San Francisco, dem Schwulenviertel der Westküstenmetropole, gab es zunächst keine Abfuhr für die Trump-Statue. Im Gegenteil, noch am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) war sie von Schaulustigen umlagert. „Wir haben keine Beschwerden erhalten“, teilte eine städtische Sprecherin dem „Chronicle“ mit.

Diese Firmen fuhr Donald Trump gegen die Wand
CasinosNeben zahlreichen Gebäudekomplexen, besaß Trump einst auch Casinos. Unter dem Label „Trump Entertainment Resorts“ liefen drei Spielhäuser auf seinen Namen: Trump Taj Mahal, Trump Plaza und Trump Marina. 2014 meldete Trump Entertainments allerdings zum wiederholten Male Insolvenz an. Seiner Meinung nach ein gekonnter Schachzug: „Wir nutzen die Gesetze. Wir eröffnen ein Verfahren, wir verhandeln mit den Banken, wir machen einen fantastischen Deal“, sagte er 2011 in der ABC-Talkshow „This Week“. Die Investmentfirma des bekannten Großinvestors Carl Icahn kaufte "Trump Entertainment" im vergangenen Monat mitten im Wahlkampf und im laufendem Insolvenzplan auf. Er habe mit Casinos nichts zu tun, da stünde nur sein Name drauf, sagt der Milliardär Trump heute. Quelle: PR
HypothekenAuf die Idee von „Trump Mortgage“, zu deutsch Hypothek, kam der Geschäftsmann im Jahr 2006 - genau ein Jahr bevor die Immobilienblase in den USA platzte. Damals sagte er gegenüber dem Fernsehsender CNBC: „Ich denke, es ist eine großartige Zeit ein Hypotheken-Unternehmen aufzuziehen. Der Immobilienmarkt wird noch für eine lange Zeit sehr stark sein.“ Das scheint Trump allerdings vergessen zu haben. Er behauptete im Vorwahlkampf, er habe die Krise kommen sehen. Quelle: REUTERS
Fluglinie1989 kaufte Trump seine eigene Airline. Er baute die Fluggesellschaft zu einer Luxusvariante um und nannte sie „Trump Shuttle“. Die sollte Geschäftsleute zwischen New York, Boston und Washington hin- und herfliegen. Das Innere der Boeing 727 wurde nobel mit Ahorn-Täfelung und verchromten Sitzgurt-Schnallen ausgestattet, in den Toiletten wurden goldene Armaturen angebracht. Aber die Passagiere wollten lieber bessere Verbindungen. Als dann in Folge des Einmarsches irakischer Truppen in Kuwait der Ölpreis in die Höhe schnellte und der Nordosten der USA selber in eine Rezession schlitterte, war es vorbei. Trump Shuttle war überschuldet. Das Unternehmen wurde verkauft. Am Ende ging Trumps Flotte in US Airways auf. Quelle: AP
Brettspiel ums Geld1989 benannte Trump ein Brettspiel nach sich. Natürlich ging es im Stil von Monopoly darum, wer am Ende das meiste Geld hat. Kurz nach seiner Veröffentlichung wurde die Produktion des Spiels eingestellt. 2005 versuchte er es mit einer Neuauflage in Zusammenarbeit mit Parker Brothers. Aber auch diese Version war ein Flop. Quelle: AP
ReiseportalWenn man heute GoTrump.com eingibt, wird man automatisch auf die offizielle Wahlkampfseite von Donald Trump weitergeleitet. Wo jetzt zu Spenden aufgerufen wird, befand sich vor zehn Jahren noch eine Reisesuchmaschine. Ein Jahr später war die Seite offline. Quelle: Screenshot GoTrump.com
ZeitschriftHier ist Trump bei einem Cover-Shooting für das TIME-Magazin zu sehen, es gab allerdings auch Zeiten als Trump sein ganz eigenes Magazin herausbrachte. Das beschrieb er bei der Veröffentlichung 2007 folgendermaßen: „Trump Magazine wird die Leidenschaften seiner wohlhabenden Leserschaft reflektieren.“ Nur anderthalb Jahre später wurde das Magazin für „VIPS und sehr einflussreiche Menschen“ eingestellt. Quelle: REUTERS
Edel-SteaksEin Steak mit dem Namen Trump gebrandmarkt: Eigens für den Verkauf über die Händlermarke "Sharper Image" konnte man ab 2007 ganze 16 Steaks für bis zu 999 Dollar erwerben. Mittlerweile werden die Steaks nicht mehr frei für jedermann verkauft, dafür aber in jedem Gebäude serviert, das zum Trump-Imperium gehört. Für den Milliardär sind es "die besten Steaks der Welt.“ Quelle: AP

„Ich hoffe, sie wird hier lange stehen bleiben“, sagte Mark Abramson (64) der Deutschen Presse-Agentur. „Man sieht hier viele Nackte“, witzelte der in San Francisco lebende Autor. „Sehr gute Arbeit“, verwies Abramson auf handwerkliche Details wie die bläulichen Adern und die schlaffe Haut am Gesäß. Und was ist mit politischer Korrektheit? „Ach Quatsch, Trump hat das verdient“, meint Abramson. „Wenn irgendjemand gegen politische Korrektheit ist, dann Trump“.

Trump will sich bessern

Donald Trump hat erstmals Reue über seine bissigen Äußerungen im Wahlkampf gezeigt. „Manchmal wählt man in der Hitze der Debatte und im Gespräch über eine Vielzahl von Problemen nicht die richtigen Worte oder sagt das Falsche. Das habe ich getan“, erklärte der republikanische Präsidentschaftsbewerber am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Auftritt in Charlotte. „Und ob ihr mit glaubt oder nicht, ich bereue das, vor allem, wo es persönliches Leid verursacht hat.“ Zugleich versprach Trump unter dem Jubel seiner Anhänger, „stets die Wahrheit zu sagen.“
Bei seinem Auftritt in Charlotte sah der Präsidentschaftsbewerber von seinem üblichen Stegreif-Stil ab und nutzte einen Teleprompter. Den neuen Ton des Polit-Quereinsteigers tat das Wahlkampfteam seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton prompt als unecht ab.

Die Wirtschaftsberater von Donald Trump

Seit seiner offiziellen Nominierung beim Parteitag der Republikaner im Juli kommt Trumps Kampagne nicht recht in die Gänge. Den Grund sehen Beobachter in teils selbstverschuldeten Ablenkungen. So überschattete etwa seine öffentliche Fehde mit den muslimischen Eltern eines im Irak getöteten US-Soldaten seine Reden zu politischen Sachthemen.
Am Mittwoch ging Trump mit einem Umbau seines Wahlkampfteams in die Offensive. Vor allem die Ernennung des konservativen Medienexperten Stephen Bannon zum Geschäftsführer seiner Kampagne werteten einige Beobachter als Zeichen, dass Trump verstärkt an seine kontroverse Vorwahlkampfstrategie anknüpfen und auf die Mobilisierung seiner politikverdrossenen Fanbasis setzen könnte.
Doch zeigte er sich in Charlotte versöhnlich. Den Wählern empfahl er sich als Kandidat, der die „Stimme für jeden vergessenen Teil des Landes“ sei, „der auf eine bessere Zukunft hofft.“ Zudem wandte sich Trump direkt an nichtweiße Wähler, die Umfragen zufolge wenig von ihm halten. „Ich werde nicht ruhen, bis Kinder aller Hautfarben in diesem Land voll in den Amerikanischen Traum miteinbezogen werden.“

Clinton warf er hingegen Borniertheit vor. Die sehe Minderheiten nur als Stimmenlieferanten an und nicht als Menschen, die einer besseren Zukunft würdig seien. Trump bat dann vor allem Afroamerikaner, ihm eine Chance zu geben. „Was habt ihr zu verlieren, wenn ihr etwas Neues ausprobiert?“, fragte er.
Clintons Wahlkampfsprecherin Christina Reynolds warf Trump hingegen vor, lediglich Worte vom Teleprompter abgelesen zu haben. „Donald Trump begann seine Kampagne buchstäblich damit, Leute zu beleidigen. Das hat er die vergangenen 428 Tage hinweg bis heute durchgezogen, ohne Scham und Reue.“ Zudem rief Reynolds ihn auf, einmal konkret darzulegen, welche seiner „beleidigenden, schikanösen und spalterischen Äußerungen er bedauere - und seinen Ton zu ändern.“

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%