Donald Trump Von Klimazweiflerin zur Umweltberaterin

Früher setzte sie sich gegen schärfere Grenzwerte für Luft und Wasserverschmutzung sein – bald soll sie Umweltberaterin werden. Trump will die Klimaskeptikerin Kathleen Hartnett White zur Umweltberaterin nominieren.

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Was für Naturschutzorganisationen ein Albtraumszenario ist, wird bald vielleicht Realität. White, die die Verbrennung von Kohle und Erdöl, befürwortete, will Trump zur Umweltberaterin. Quelle: AP

Washington US-Präsident Donald Trump will eine Skeptikerin des Klimawandels mit Verbindungen zur Erdölindustrie zu einer Spitzenberaterin in Umweltfragen machen. Trump werde die Texanerin Kathleen Hartnett White als Vorsitzende des Rats für Umweltqualität nominieren, teilte das Weiße Haus mit. Unter dem früheren texanischen Gouverneur und heutigen US-Energieminister Rick Perry war sie sechs Jahre lang Mitglied einer Kommission, die die staatliche Umweltbehörde überwachte.

White war eine scharfe Kritikerin der, wie sie sie nannte, „imperialen Umweltbehörde“ unter Trumps Vorgänger Barack Obama und setzte sich gegen schärfere Grenzwerte für die Verschmutzung von Luft und Wasser ein. Sie ist ranghohes Mitglied der Texas Public Policy Foundation, einer konservativen Ideenschmiede, die unter anderem von Energiekonzernen wie ExxonMobil und Chevron unterstützt wird. In einem Strategiepapier lobte White 2014 die Verbrennung von Kohle und Erdöl, die „die Lebensbedingungen weltweit drastisch verbessert“ habe. Fossile Brennstoffe hätten die Sklaverei beendet, schrieb White.

Der Rat für Umweltqualität koordiniert Umweltinitiativen der Bundesbehörden und arbeitet mit dem Weißen Haus und Behörden bei der Entwicklung der Umweltpolitik zusammen. Eine Sprecherin des Weißen Hauses erklärte, White sei für das Amt „hervorragend qualifiziert“. Das Amt für Regierungsethik habe den Weg für Whites Nominierung freigegeben, sagte Sprecherin Kelly Love am Freitag in Washington. Whites Ernennung muss vom republikanisch kontrollierten Senat bestätigt werden.

Der Direktor der Naturschutzorganisation Sierra Club, Michael Brune, nannte die Nominierung empörend. Brune sprach von einem „Alptraumszenario für jeden, der saubere Luft und sauberes Wasser möchte.“

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