Ecuadors Opposition hat den knappen Sieg des Regierungskandidaten Lenín Moreno bei der Präsidentschaftswahl angefochten. Kurz zuvor hatte die Wahlkommission am Sonntagabend in Quito mitgeteilt, dass Moreno die Stichwahl mit 51,11 Prozent der Stimmen gewonnen hatte, während auf den konservativen Bewerber Guillermo Lasso 48,89 Prozent der Stimmen entfallen waren. Bis dahin waren knapp 95 Prozent der abgegebenen Stimmen ausgewertet worden.
Unregelmäßigkeiten in einzelnen Wahlakten wiesen auf eine Manipulation der Stimmenauszählung hin, sagte César Monge, Vorsitzender der Oppositionspartei CREO, am Sonntagabend (Ortszeit) in Guayaquil. Er wies seine Vertreter bei der Stimmenauszählung an, alle Wahlakten anzufechten, um eine Revision der Ergebnisse zu ermöglichen. Lasso rief seine Anhänger auf, friedlich auf den Straßen gegen das offizielle Wahlergebnis zu protestieren. Der scheidende Staatschef Rafael Correa erklärte, Lasso versuche nunmehr das zu erreichen, was er nicht mit den Wählerstimmen erlangt habe.
Moreno (64) steht für eine Fortführung der sozialen Reformen seines Vorgängers Correa. „Wir werden mit weniger Konfrontation und mehr Toleranz regieren“, sagte er am Sonntagabend (Ortszeit) vor seinen Anhängern in Quito.