Ecuador Wahlkommission erklärt Moreno zum Sieger

Knapp war die Wahl in Ecuador – und beide Kandidaten der Stichwahl beanspruchten den Sieg für sich. Nun bestätigte die Wahlkommission den Sozialisten Lenín Voltaire Moreno. Sein Sieg kommt auch Assange zugute.

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Haarscharf gewonnen: Der zukünftige Präsident von Ecuador, Lenin Moreno, feiert seinen Wahlsieg in Quito. Quelle: AP

Quito Der Sozialist Lenín Voltaire Moreno ist in Ecuador von der Wahlkommission offiziell zum Sieger der Stichwahl um das Präsidentenamt erklärt worden. Auf Moreno entfielen demnach 51,16 Prozent der Stimmen, auf den konservativen Kandidaten Guillermo Lasso 48,84 Prozent. Ausgezählt waren 99,9 Prozent der Stimmen der Wahl vom Sonntag.

Lasso erklärte, er werde das Ergebnis anfechten. Am Mittwoch wolle er die Beweise eines vermeintlichen Wahlbetrugs öffentlich vorlegen, schrieb er am Dienstag auf Twitter.

Wikileaks-Gründer Julian Assange, der seit 2012 im Asyl in der Botschaft Ecuadors in London sitzt, zeigte sich über den Sieg Morenos erleichtert. Denn Lasso hatte gesagt, bei einem Wahlsieg müsse Assange in 30 Tagen die Botschaft verlassen.

Assange teilte via Twitter mit: „Ich lade den Señor Lasso freundlicherweise dazu ein, in 30 Tagen Ecuador zu verlassen (mit oder ohne seine Offshore-Millionen).“ Moreno warnte Assange jedoch, er müsse die Asylregeln beachten und dürfe sich nicht in interne Angelegenheiten der Politik Ecuadors einmischen.

Moreno soll am 24. Mai für eine vierjährige Amtsperiode die Nachfolge des linken Präsidenten Rafael Correa antreten, der zehn Jahre an der Macht war. Er erklärte am Dienstag, er habe bereits Gespräche aufgenommen, um sein Ministerkabinett zu bilden.

Correa sagte, Lasso und seine Anhänger seien schlechte Verlierer. „Wenn sie nicht siegen, meinen sie, es gebe keine Demokratie, sondern Wahlbetrug“, sagte Correa dem Sender Telesur.

Der 64-jährige Moreno war Vizepräsident Correas von 2007 bis 2013. Die Regierungen von Mexiko, Spanien, Chile und Argentinien beglückwünschten Moreno zu seinem Wahlsieg. Auch der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), der Wahlbeobachter nach Ecuador entsandt hatte, sprach Moreno seine Anerkennung aus.

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