Eklat bei Konferenz Ahmadinedschad wirft USA Kolonialismus vor

Irans Präsident Ahmadinedschad hat den USA auf einer Konferenz in Tadschikistan vorgeworfen, die Welt mit Kolonialismus zu überziehen. Er sorgte damit für einen Eklat: Die US-Delegation verließ den Konferenzsaal.

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Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat mit scharfer Kritik an den USA für einen Eklat gesorgt. Quelle: dpa

Duschanbe Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat mit scharfer Kritik an der Afghanistan-Politik der USA für einen Eklat gesorgt. Auf einer Konferenz in Tadschikistan warf Ahmadinedschad den USA vor, die Welt mit Kolonialismus zu überziehen. Daraufhin verließ die US-Delegation am Montag den Konferenzsaal in der Hauptstadt Duschanbe.

Die USA und Nato seien für „alles Schlechte“ in Afghanistan verantwortlich und würden nun Indien, China und Russland „einkreisen“, behauptete Ahmadinedschad. Er forderte die USA und Nato auf, zehn Jahre lang eine „Entschädigung“ an Kabul zu zahlen. „Die Afghanen werden in ihren eigenen Häusern überfallen“, sagte er unter indirektem Verweis auf einen US-Soldaten, der in der Provinz Kandahar jüngst 17 Menschen getötet hatte. „Je früher sie aus Afghanistan verschwinden, desto früher lösen sich dort alle Probleme - zum Beispiel mit Drogen.“ An dem Treffen der Afghanistan-Nachbarn in dem zentralasiatischen Land nahmen auch der afghanische Präsident Hamid Karsai und Vertreter aus Pakistan teil.

Es sei „enttäuschend“, dass die internationale Gemeinschaft ihre Versprechen zum Aufbau Afghanistans bisher nicht gehalten habe, sagte der autoritäre tadschikische Staatschef Enomali Rachmon. „Es ist längst ersichtlich, dass am Hindukusch zivile Programme und nicht nur militärische Mittel nötig sind, um die dortigen Wurzeln des Terrorismus zu kappen“, betonte der Gastgeber der Konferenz. Karsai sagte, das afghanische Volk träume von Frieden in seinem Land.

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