Die größten börsennotierten Ölkonzerne der Welt
Sie fördern und raffinieren Erdöl oder Gas und betreiben riesige Tankstellennetze. Wie viel die zehn größten Öl- und Gaskonzerne der Welt an der Börse wert sind.
Quelle: Bloomberg, Stand: 26.7.2012
Exxon Mobil (USA)
Die Spitze der Öl- und Gaskonzerne erobert Exxon Mobil mit einer Marktkapitalisierung von 399,7 Milliarden Dollar. Das Unternehmen entstand 1999 durch den Zusammenschluss von Exxon mit Mobil Oil. Das Unternehmen gilt als Nachfolger der Standard Oil Company des legendären Milliardärs John D. Rockefeller.
PetroChina (China)
Die Chinesen schoben sich auf Rang zwei der größten Öl- und Gaskonzerne vor. An der Börse ist der Konzern 249,2 Milliarden Dollar wert. Das Unternehmen ist besonders im Sudan aktiv und steht deswegen in der Kritik.
Royal Dutch Shell (Großbritannien)
Das Unternehmen mit Sitz in London und Den Haag zählt zu den drei größten Öl- und Gaskonzernen der Welt. Shell ist in mehr als 180 Ländern aktiv. An der Börse ist der Konzern mit 216,4 Milliarden Dollar bewertet.
Chevron (USA)
Der US-Konzern ist auf dem Parkett 213,4 Milliarden Dollar wert. Die Hauptsitze sind im kalifornischen San Ramon sowie im brasilianischen Fortaleza. Der Konzern ist im Bereich der geothermischen Energiegewinnung führend.
BP (Großbritannien)
Die Katastrophe im Golf von Mexiko hat den Konzern in Bedrängnis gebracht. Aktuell ist das Unternehmen mit 129,1 Milliarden Dollar bewertet. In Deutschland wird Benzin und Diesel unter der Marke Aral vertrieben.
Petrobras (Brasilien)
Der halbstaatliche Konzern mit Sitz in Rio de Janeiro hat eine Marktkapitalisierung von 125,1 Milliarden Dollar. Die Brasilianer sind besonders in der Offshore-Förderung von Öl stark. Der Konzern wurde ursprünglich zur Abwehr von US-Konzernen gegründet.
Gazprom (Russland)
Der russische Konzern rangiert an der Weltspitze der Gasförderer. Das Moskauer Unternehmen ist an der Börse mit 106,3 Milliarden Dollar bewertet. Gazprom kontrolliert fast die gesamte Erdgasförderung Russlands.
Total (Frankreich)
Die Franzosen betreiben in Europa ein dichtes Tankstellennetz. In mehr als 30 Ländern fördert der Konzern Öl und Gas. Der Konzern mit Sitz in Courbevoie nahe Paris erreicht einen Börsenwert von 103,9 Milliarden Dollar.
Sinopec (China)
Der chinesische Mineralölriese zählt zu den größten Energiekonzernen des Landes und erreicht an der Börse eine Marktkapitalisierung von 80,9 Milliarden Dollar. Das Unternehmen mit Sitz in Peking ist im Hang-Seng-Index notiert.
ENI (Italien)
Der italienische Öl- und Gaskonzern erreicht mit einer Marktkapitalisierung von 71 Milliarden Dollar Rang zehn unter den Energiekonzernen. Das Unternehmen mit Sitz in Rom ist der größte Gasversorger Italiens. Neben dem Öl- und Gasgeschäft mit Exploration, Förderung, Raffinerie und Vertrieb sind die Italiener auch im Stromgeschäft aktiv.
Noble Energy und der israelische Tankstellen- und Raffineriekonzern Delek sind die größten Anteilseigner des Konsortiums zur Ausbeutung der beiden Felder. Von der israelischen Regierung fordern sie die Genehmigung, ihr Gas auf dem Weltmarkt anzubieten: Das ist in Jerusalem derzeit zwar noch umstritten, sollte aber für die grundsätzlich wirtschaftsliberale Regierungskoalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kein großes Problem sein. Die inländische Erdgasnachfrage der acht Millionen Israelis allein würde die hohen Erschließungskosten für Leviathan nicht rechtfertigen, argumentiert das Noble-Delek-Konsortium.
Und hier kommt die Türkei ins Spiel. Schon dank des Energiehafens Ceyhan im Südosten des Landes, wo die große Pipeline aus Aserbaidschan endet, sind die Türken wichtige Spieler auf dem weltweiten Öl- und Gasmarkt. Hinzu kommt nicht nur das immer noch höchst fragliche Projekt der Nabucco-Pipeline vom Kaspischen Meer nach Westeuropa, sondern auch der anhaltende und weitgehend heimliche Handel mit dem politisch verfeindeten Iran und vor allem seit Anfang des Jahres auch das Abkommen mit der kurdischen Regionalregierung im Norden des Irak, die jetzt ohne Rücksicht auf die Zentralregierung in Bagdad Öl und Gas über die türkische Grenze auf den Weltmarkt exportiert.
Schiff gestürmt
Damit das reibungslos klappt, war die türkische Regierung zu bislang fast undenkbaren Konzessionen an die kurdische Minderheit im eigenen Land bereit. Darüber hinaus stellten Erdogan und seine Minister ihre bisher gängigen Dauerbeschimpfungen Israels ein. Und Premier Netanjahu sprang im März über seinen Schatten und entschuldigte sich bei Erdogan persönlich für einen Zwischenfall, bei dem israelische Soldaten vor drei Jahren ein Schiff vor der Küste des Gazastreifens gestürmt und neun türkische Zivilisten getötet hatten.
Israel sieht in der Türkei den idealen Abnehmer für das in Luftlinie keine 500 Kilometer von Ceyhan entfernt geförderte Gas. Und natürlich bietet der riesige Energiehafen im Südosten der Türkei ganz andere Möglichkeiten als der aus allen Nähten platzende Hafen Aschdod an der israelischen Mittelmeerküste.
Israelisch-türkische Pipeline
Die logische Folge solcher Überlegungen ist das Projekt einer israelisch-türkischen Pipeline am Meeresgrund, und nach Informationen türkischer Medien bemüht sich Zorlu, der drittgrößte türkische Industriekonzern, in Ankara und Jerusalem intensiv um einen entsprechenden Auftrag.
All das war vor wenigen Monaten kaum vorstellbar, als sich die politischen Beziehungen zwischen der Türkei und Israel auf dem Gefrierpunkt befanden. Aber nicht nur die Hoffnung auf die neuen Schätze unter dem Meer hat die beiden Länder zusammengebracht, sondern auch die Enttäuschung über andere potenzielle Partner: Ägypten und Griechenland.