Entlastung für Griechenland ESM erwägt Umtausch von Krediten

Der ESM ist der größte Gläubiger Griechenlands. Nun erwägen die Geldgeber offenbar, das Krisenland bei seinen Schulden weiter zu entlasten. Dazu braucht es allerdings Einstimmigkeit unter den Euro-Finanzminister.

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Ein Umtausch der Kredite steht erst zur Debatte, wenn die erste Generalüberprüfung zum laufenden dritten Griechenland-Hilfsprogramm abgeschossen ist. Quelle: dpa

Berlin Bei den internationalen Geldgebern Griechenlands gibt es einem Magazinbericht zufolge Überlegungen für einem Umtausch alter Kredite zu günstigeren Bedingungen. „Im Gespräch ist, dass der europäische Rettungsschirm ESM bilaterale Hilfskredite aus dem ersten Rettungspaket übernimmt und Griechenland im Gegenzug frisches Geld zu besseren Konditionen gewährt“, berichtete „Der Spiegel“ am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe. Die Troika aus Europäischer Zentralbank, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds wolle Griechenland so helfen.

Ein ESM-Sprecher sagte: „Technisch gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Griechenland bei seinen Schulden zu entlasten.“ Allerdings stehe dieses Thema erst zur Debatte, wenn die erste Generalüberprüfung zum laufenden dritten Griechenland-Hilfsprogramm abgeschossen sei. Im übrigen sei für alle Entscheidungen zu Schulden-Entlastungen Einstimmigkeit unter den Euro-Finanzministern erforderlich.

Bei den im Bericht genannten alten Kreditpapieren geht es um bilaterale Darlehen der Euro-Partner an Griechenland im Volumen von gut 50 Milliarden Euro. Diese waren im Rahmen des ersten Hellas-Hilfspakets gewährt worden. Würde der ESM diese Papiere übernehmen, könnte er theoretisch dem schuldengeplagten Land weitreichendere Entlastungen bei den Konditionen als bislang möglich gewähren, etwa über die Laufzeit der Kredite, die Zinshöhe oder tilgungsfreie Zeiten.

Der ESM ist jetzt bereits mit rund 45 Prozent Anteil größter Gläubiger Griechenlands.

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