Erdogan zu EU-Beitritt der Türkei Abstimmung im EU-Parlament sei bedeutungslos

Die EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei könnten bald auf Eis gelegt werden. Der türkische Präsident Erdogan zeigt sich betont unbeeindruckt: Das entsprechende Votum des EU-Parlaments sei für ihn „ohne Bedeutung“.

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Der türkische Präsident wirft der EU vor, terroristische Gruppen zu unterstützen. Quelle: AP

Istanbul Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich vor der für Donnerstag geplanten Abstimmung im EU-Parlament über eine Aussetzung der Beitrittsgespräche mit seinem Land betont gelassen gezeigt. Das Votum sei in seinen Augen „ohne Bedeutung“, erklärte Erdogan am Mittwoch in Istanbul. Er warf der EU zudem erneut vor, sich auf die Seite von terroristischen Gruppen zu stellen.

„Wir haben wiederholt klar gemacht, dass wir europäische Werte mehr als manche EU-Länder achten, aber wir haben keine konkrete Unterstützung von westlichen Freunden gesehen“, sagte Erdogan. „Keines der Versprechen wurde gehalten.“

Im Vorfeld der Abstimmung im EU-Parlament zeichnete sich eine deutliche Mehrheit für eine Resolution ab, die wegen des Vorgehens der türkischen Regierung nach dem Putschversuch vom Juli ein Einfrieren der EU-Beitrittsgespräche fordert. Ein Votum des Parlaments ist für die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten nicht bindend. Nach dem Umsturzversuch wurden schon mehr als 110 000 Staatsbedienstete entlassen, mehrere Tausend wurden festgenommen.

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