Charlottesville Der mutmaßliche Todesfahrer von Charlottesville hat vor einem Schulkameraden für Deutschland geschwärmt. Der heute 20-Jährige habe während einer Klassenfahrt nach Europa 2015 Deutschland als „das Vaterland“ bezeichnet, sagte Keegan McGrath der Nachrichtenagentur AP. Der 18-Jährige teilte auf der Reise das Zimmer mit dem Verdächtigen.
Dem Mann wird vorgeworfen, am Rande einer Rechtsextremen-Demo mit seinem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren zu sein und dabei eine 32-Jährige getötet zu haben. Einer seiner ehemaligen Lehrer sagte bereits der AP, der Beschuldigte sei früh wegen nazistischen und rassistischen Gedankenguts aufgefallen.
Diesen Eindruck bestätigte McGrath. Sein Mitschüler habe damals keinerlei Interesse an Frankreich gezeigt und jeden Kontakt mit Franzosen vermieden, die er als minderwertig beschrieben habe. McGrath widersprach den Ansichten seines Mitschülers. Der Streit wurde so heftig, dass McGrath schließlich früher nach Hause flog, weil er das Zimmer nicht mehr mit seinem Mitschüler teilen wollte.
Zuvor habe er mit dem mutmaßlichen Todesfahrer zwei Jahre in einer Deutschklasse gesessen, sagte McGrath. Dieser sei dabei nicht weiter aufgefallen, auch wenn er gelegentlich „dunkle Witze“ gemacht habe, darunter einen über den Holocaust. McGrath betonte, sein Mitschüler sei kein Außenseiter gewesen. Er habe Freunde gehabt und verdiene kein Mitleid.