EU-Abgeordnete Dijsselbloem erneut in der Kritik

Nachdem der Eurogruppen-Chef die Einladung des Parlaments zu einer Griechenland-Debatte ausgeschlagen hat, werden Rücktrittsforderungen laut. Dijsselbloem hat kürzlich schon Kritik vieler Abgeordneter auf sich gezogen.

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Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem wird erneut mit Rücktrittforderungen konfrontiert. Quelle: Reuters

Straßburg Mehrere EU-Abgeordnete haben den wegen umstrittener Äußerungen in die Kritik geratenen Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem zum Rücktritt aufgefordert, nachdem dieser die Einladung des Parlaments zu einer Debatte über das Hilfsprogramm für Griechenland ausgeschlagen hat. Dijsselbloem sei rechenschaftspflichtig gegenüber den Repräsentanten von Staaten, die von den Maßnahmen der Eurogruppe betroffen seien, bemängelten die Abgeordneten am Montag einer Mitteilung des Parlaments zufolge. Parlamentspräsident Antonio Tajani sagte, er werde Dijsselbloem einen formalen Protestbrief schicken.

Der Niederländer, der den Treffen der Finanzminister der Eurozone vorsteht, hatte vor zwei Wochen in einem Zeitungsinterview gesagt, die europäischen Krisenländer hätten auch Pflichten, wenn sie die Solidarität der nördlichen Euro-Staaten einforderten. "Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um ihre Unterstützung bitten." Dijsselbloem war wegen dieses Zitats heftig kritisiert worden, hatte Rücktrittsforderungen aber abgelehnt. Ein Sprecher des Eurogruppen-Chefs wollte sich zu der erneuten Kritik von EU-Abgeordneten nicht äußern. Die Debatte über das griechische Hilfsprogramm soll am Dienstag stattfinden. Dijsselbloem hat auch schon in der Vergangenheit Einladungen zu Parlamentsdebatten ausgeschlagen.

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