EU-Haushalt Renzi ärgert sich über starre Regeln

Im Zuge der Flüchtlingskrise und des Wiederaufbaus der Erdbebenregion wünscht sich Italiens Ministerpräsident mehr Flexibilität bei der Haushaltsplanung. Die starren EU-Regeln sind ihm dabei ein Dorn im Auge.

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Matteo Renzi hat die Haushaltsregeln der EU scharf kritisiert. Vor allem die starre Bürokratie ärgert das italienische Staatsoberhaupt, das mit seinem Land gegen die vereinbarte Defizitobergrenze zu verstoßen droht. Quelle: AFP

Rom Der italienische Premierminister Matteo Renzi hat einen neuen Angriff auf die Haushaltsregeln in der EU gestartet. „Kann sich ein Land wie unseres (...) den bürokratischen, theoretischen Regeln beugen, die fragwürdig formuliert sind, und die jeder interpretieren kann, wie er will, und die sich nicht an den Bedürfnissen der Menschen orientieren?“, sagte Renzi am Mittwoch vor dem Parlament in Rom.

Renzi will für sein hoch verschuldetes Land von Brüssel mehr Flexibilität unter anderem für die Kosten in der Flüchtlingskrise und für den Wiederaufbau in der Erdbebenregion in Mittelitalien. Renzis Regierung stellt in wenigen Tagen den Haushaltsplan vor.

Erwartet wird, dass das Defizit im kommenden Jahr 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung betragen wird und damit höher liegt als die 1,8 Prozent, die mit Brüssel vereinbart worden waren. Renzi steht vor einem wichtigen Verfassungsreferendum im Dezember, von dessen Ausgang er auch sein politisches Schicksal abhängig gemacht hat.

Der Ministerpräsident, der den letzten EU-Gipfel im September in Bratislava als unnütz und die Ergebnisse als dürftig kritisiert hatte, sagte, die EU verharre in einer „hektischen Unbeweglichkeit“, die zu nichts führe. In Bratislava sei lediglich ein „banales Dokument“ entstanden, das sich nicht den Herausforderungen der EU nach dem Brexit stelle.

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