EU-Kommissarin Reding Deutsche Frauenquote „starkes Signal für Europa“

Laut Koalitionsvertrag soll es ab 2016 eine Frauenquote in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen geben. EU-Justizkommissarin Viviane Reding hält das für einen guten Anfang und ein Vorbild für ganz Europa.

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EU-Justizkommissarin Viviane Reding: „Starkes Signal für Europa und für die Frauen.“ Quelle: dpa

Brüssel/Berlin EU-Justizkommissarin Viviane Reding sieht in den deutschen Plänen für eine gesetzliche Frauenquote einen guten Anfang. „Wenn das, was jetzt im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist, Realität wird, würde Deutschland gemeinsam mit Frankreich und Italien zu den Vorreitern bei der Frauenquote werden“, teilte Reding mit. „Das wäre ein starkes Signal für Europa und für die Frauen.“ Es sei nur zu begrüßen, dass auch die neue Bundesregierung diese Frauenquote mit einem deutschen Gesetz unterstützen wolle.

Laut dem schwarz-roten Koalitionsvertrag ist geplant, dass in den Aufsichtsräten großer börsennotierter Unternehmen ab 2016 mindestens 30 Prozent Frauen vertreten sein sollen. Darüber hinaus müssen große Unternehmen ab 2015 eigene verbindliche Ziele für die Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsrat, Vorstand und den obersten Management-Ebenen definieren und veröffentlichen.

Mit Blick auf positive Beispiele in anderen Ländern etwa in Skandinavien sagte Reding: „Es geht hier vor allem um unterschiedliche Kulturen.“ In diesen Ländern sei eine staatliche Kinderbetreuung mit schulischen Ganztagsangeboten weit verbreitet. Zugleich werde auch die Beteiligung der Eltern in der Kindererziehung gefördert, insbesondere auch der Väter. Damit tue man sich in Deutschland noch relativ schwer. „Es wird Zeit brauchen, um diesen kulturellen Wandel zu erreichen“, vermutet Reding.

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