EU-Kommission Milliarden fehlen bei der Mehrwertsteuer

Die EU-Kommission teilte in der Nacht zum Donnerstag mit, dass durch Steuerbetrug, aber auch Insolvenzen und Verwaltungsprobleme Lücken bei der Mehrwertsteuer klaffen - auch Deutschland entgehen Milliarden.

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Milliardenlücke bei den Steuereinnahmen: Die EU-Kommission nimmt die Mehrwertsteuer ins Visier. Quelle: dpa

Brüssel Durch Steuervermeidung, Betrug oder Insolvenzen entgehen den EU-Staaten Einnahmen in Milliardenhöhe. Im Jahr 2015 waren die Mehrwertsteuer-Einnahmen 151,5 Milliarden Euro niedriger als erwartet, wie die Brüsseler EU-Kommission in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. Das entspricht 12,7 Prozent der erwarteten Einnahmen.

Auch Verzögerungen bei der Zahlung oder Verwaltungsprobleme können zur Lücke beitragen. Im Vergleich zu 2014 verbesserte sich die Lage: Es gab 8,7 Milliarden weniger Ausfälle.

Je nach EU-Land fällt die Steuerlücke sehr unterschiedlich aus. So lag sie in Rumänien laut EU-Kommission bei 37,8 Prozent oder 7,7 Milliarden Euro. In absoluten Zahlen wies Italien die größte Lücke von 35,1 Milliarden Euro auf (26 Prozent). In Deutschland entgingen den öffentlichen Kassen Einnahmen von 22,4 Milliarden Euro (10 Prozent).

Allein grenzüberschreitender Mehrwertsteuerbetrug verursacht nach Angaben der EU-Kommission in der Europäischen Union pro Jahr Ausfälle in Höhe von 50 Milliarden Euro. Noch im Oktober will die EU-Kommission Gesetzesvorschläge machen, die zu einer erheblichen Senkung dieser Verluste führen sollen.

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