EU-Minister Celik Türkei ist sicher für „echte“ Journalisten

Laut EU-Minister Celik ist die Türkei ein sicheres Land für Journalisten. Dies gelte allerdings nur für „echte“ Journalisten. Die derzeit inhaftierten Journalisten rückte er in die Nähe von Terroristen.

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Istanbul Trotz zunehmendem Druck auf Medien in der Türkei können ausländische Journalisten nach Ansicht von EU-Minister Ömer Celik problemlos ihrer Arbeit nachgehen. „Natürlich ist die Türkei ein sicheres Land für ausländische Journalisten“, sagte Celik auf die Frage einer Reporterin nach einem Treffen mit dem Generalsekretär des Europarats, Thorbjørn Jagland, am Donnerstag in Straßburg.

Das gelte für „echte Journalisten und jene, die sich für journalistische Aktivitäten in der Türkei aufhalten wollen.“ Nicht aber für solche, die „unter dem Deckmantel des Journalismus kommen und sich in Aktivitäten mit Terrororganisationen mischen“. Gegen diese würden „natürlich die nötigen Maßnahmen ergriffen“, sagte Celik.

Der Druck auch auf ausländische Journalisten in der Türkei nimmt zu. Seit Anfang der Woche befindet sich etwa der französische Fotojournalist Mathias Depardon in Gaziantep in Polizeigewahrsam. Er wurde nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (ROG) in der südosttürkischen Provinz Batman festgenommen.

Depardon arbeitete demnach für die Zeitschrift „National Geographic“ an einer Geschichte über die Flüsse Tigris und Euphrat. Ihm werde Terrorpropaganda vorgeworfen. Ende April wurde ein italienischer Journalist nach zwei Wochen Polizeigewahrsam abgeschoben.

Zahlreiche Journalisten sitzen in der Türkei zudem in Haft, darunter der deutsch-türkische „Welt“ Korrespondent Deniz Yücel. Ihm werden Terrorpropaganda und Volksverhetzung vorgeworfen. Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit belegt die Türkei Platz 155 von 180.

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