EU-Währungskommissar Moscovici in Griechenland Tsipras plädiert für „Allianz der Vernunft“

EU-Währungskommissar Moscovici wird Ehrendoktor der Uni Athen – und versucht bei seinem Besuch nebenbei, die Debatte um das Hilfsprogramm für Griechenland voranzubringen. Regierungschef Tsipras hat klare Vorstellungen.

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Der griechische Regierungschef und der EU-Währungskommissar und die Frage: Wer ist am Zug? Quelle: Reuters

Athen Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hat neue Sparauflagen für seine Regierung im Zuge der laufenden Reform-Überprüfungen abgelehnt. Eine Debatte darüber wäre destruktiv, sagte er am Mittwoch. Gegenüber EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici gerichtet, der nach Athen gereist ist, plädierte er daher für eine „Allianz der Vernunft“.

Moscovici äußerte, mit etwas mehr Anstrengungen beider Seiten sollte sich eine Einigung in der Reform-Prüfrunde erzielen lassen. Griechenland habe seine Finanzziele 2016 übertroffen und könnte dies auch 2017 und 2017 tun. „Wir brauchen ein starkes Griechenland im Herzen der Euro-Zone“, sagte Moscovici nach einem Treffen mit dem griechischen Finanzminister Euklid Tsakalotos.

Mit Tsakalotos habe er über die nächste Sitzung der Euro-Gruppe am kommenden Montag gesprochen, sagte Moscovici. „Die Arbeit kommt gut voran und ich bin zuversichtlich, dass es so weiter geht. Ich hoffe, dass wir für alle Beteiligten die beste Lösung finden.“ Die Situation in Griechenland sei besser geworden.

Derzeit geht es darum, ob Griechenland seine Reformzusagen im Rahmen des Hilfsprogramms von bis zu 86 Milliarden Euro eingehalten hat. Vom Ausgang dieser Runde sind weitere Zahlungen abhängig.

Offizieller Grund für den Besuch von Moscovici ist seine Ernennung zum Ehrendoktor der Universität Athen. Weil aber die Verhandlungen über das griechische Sparpaket seit Wochen stocken, nutzte der Währungskommissar die Reise, um die Wogen zu glätten. Im Laufe des Tages sollte auch ein Treffen mit dem konservativen Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis stattfinden.

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