Berlin Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will nach einem Magazinbericht die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA unbedingt von London nach Frankfurt holen. Mit seinen Kombination aus Banken sowie nationalen und europäischen Finanzinstitutionen, wie etwas der Europäischen Zentralbank, verfüge die Mainmetropole über ein „Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu allen anderen Finanzplätzen“, zitierte „Der Spiegel“ in einem Vorab-Bericht am Freitag aus einem Argumentationspapier Schäubles für seine Kabinettskollegen. Dass die EBA London wegen des beantragten britischen EU-Austritts verlassen wird, gilt als sicher.
Eine Sprecherin Schäubles bestätigte die Existenz des Papiers. Der Kabinettsausschuss zum Brexit werde am Mittwoch darüber sprechen. Zu den Details wollte sei sich aber nicht äußern.
„Für eine sofortige Ansiedlung in Frankfurt stehen mehrere interessante Immobilien in zentraler Lage zur Verfügung“, zitierte das Magazin aus dem Papier. Zudem sei Frankfurt verkehrsmäßig gut angebunden und verfüge über ein großes Angebot geeigneter Fachkräfte. Gegenüber Mitbewerber-Städten sehe Schäuble die hessische Großstadt klar im Vorteil. Kopenhagen, Warschau und Stockholm seien eher kleine Finanzplätze mit begrenztem Fachkräftepotential. Dublin liege zu weit weg von Brüssel und die Bedeutung von Paris als Finanzstadt nehme ab.