Exekution in den USA Augenzeugen berichten von langem Todeskampf

Erneut ist es während einer Exekution in den USA zu Komplikationen gekommen. Der Todeskandidat keuchte und hustete während der Tötung minutenlang. Er war einer von mehreren Häftlingen, die gegen das Mittel protestierten.

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Das umstrittene Betäubungsmittel wird in den USA bei Hinrichtungen eingesetzt – US-Häftlinge wenden sich schon länger dagegen. Quelle: AP

Atmore Ein Häftling im US-Staat Alabama hat sich bei seiner Exekution durch eine Giftinjektion anscheinend 13 Minuten lang gequält. Der 45 Jahre alte Ronald B. Smith hustete und zuckte wiederholt, nachdem ihm in der Nacht zum Freitag in der Hinrichtungskammer im Staatsgefängnis von Atmore die erste von drei Drogen eingespritzt wurde, wie ein Augenzeuge berichtete.

Der wegen eines Raubmordes zum Tode verurteilte Mann wurde schließlich nach 30 Minuten für tot erklärt - ein „typischer Zeitrahmen“ für derartige Exekutionen, zitierte das Nachrichtenportal Al.com einen Sprecher der staatlichen Gefängnisbehörde.

Der Webseite zufolge bestand die erste Injektion, die Smith bewusstlos machen sollte, aus Midazolam. Dieses Mittel wird derzeit bei Hinrichtungen in den USA häufig als erste Droge eines Giftcocktails verwendet – anstelle des zuvor stets eingesetzten Pentobarbitals, das nicht mehr zur Verfügung steht. Hersteller auch im Ausland haben die Lieferung eingeschränkt, weil sie nicht wollen, dass das Mittel bei Hinrichtungen eingesetzt wird.

Smith war einer von mehreren Häftlingen, die sich gerichtlich gegen die Verwendung der Droge gewandt hatten. Ihr Argument: Midazolam sei ein Beruhigungsmittel, das anders als Pentobarbital nicht zuverlässig Bewusstlosigkeit herbeiführe. Das höchste US-Gericht hatte Smiths Hinrichtung in der Nacht zum Freitag zunächst zwei Mal ausgesetzt und dann schließlich doch gestattet.

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