Finanzmarkt Brüssel will Notfallpläne für Finanzunternehmen

Die EU-Komission will den Finanzmarkt weiter regulieren. Neben Banken und Clearinghäusern sollen nun auch die Händler von Derivaten eigene Notfallpläne vorlegen.

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Die EU-Komission will Finanzunternehmen stärker regulieren. Ähnlich wie Banken sollen sie künftig einen Notfallplan vorlegen müssen. Quelle: dpa

Brüssel Um das Risiko neuer Finanzkrisen zu reduzieren, will die EU-Kommission weitere Regulierungslücken schließen. Die Brüsseler Behörde schlug am Montag vor, auch für diejenigen Unternehmen Notfallpläne vorzuschreiben, die den gigantischen Handel mit Derivaten abwickeln.

Die sogenannten Zentralen Gegenparteien (englisch: Central Counterparty, CCP) standen nach Kommissionsangaben im vergangenen Jahr hinter außerbörslichen Derivatgeschäften im Wert von mehr als rund 247 Billionen US-Dollar. Die CCP sind eine Art Verrechnungsstelle für Finanzprodukte und sollen gleichzeitig auch Ausfälle auffangen, um Kettenreaktion zu verhindern. Als Derivate werden Finanzprodukte bezeichnet, deren Kurs sich aus anderen Werten wie Aktien oder Währungen ableitet.

Sollten die EU-Staaten und das EU-Parlament den Vorschlägen der Kommission zustimmen, müssten für die 17 Zentralen Gegenparteien in Europa Sanierungs- und Abwicklungspläne erarbeitet werden, die vergleichbar mit denen aus dem Bankenrettungssystem sind. Mit ihnen soll verhindert werden, dass der Ausfall eines Finanzinstituts gravierende Probleme verursacht und das Wachstum der Gesamtwirtschaft beeinträchtigt.

„Dieser Vorschlag wird das europäische Finanzsystem weiter stärken und die Steuerzahler schützen, da wir für den Fall gerüstet wären, dass eine Zentrale Gegenpartei in Schieflage gerät“, kommentierte der zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis. Die CCP seien „wesentlicher Bestandteil“ des Finanzsystems.

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