Fischer fürchten um Existenz Kampf um die Dorschquote

Für viele Ostseefischer geht es ums Überleben. Denn die EU-Staaten könnten die Fangmengen für den Dorsch in der Ostsee dramatisch senken, die Bestände sind in schlechtem Zustand. Die Verhandlungen dürften sich hinziehen.

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Die Fischereiminister der EU-Staaten wollen sich auf die Fangquoten für die Ostsee im kommenden Jahr einigen – für viele Fischer geht es um die Existenz. Quelle: dpa

Luxemburg Deutschland will sich beim Treffen der EU-Fischereiminister in Luxemburg gegen eine starke Senkung der Dorschquote einsetzen. Die EU-Kommission hatte eine Minderung der Fangmenge für Dorsch in der westlichen Ostsee um 88 Prozent vorgeschlagen. „Das sehe ich nicht für realistisch, weil es sozioökonomisch damit ein Ende der Fischerei darstellen könnte“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) am Montag bei dem Treffen in Luxemburg.

Schmidt plädierte stattdessen für Alternativen zur Schonung der ausgelaugten Dorschbestände. Eine Möglichkeit könnten Stilllegungen sein. Dabei würden Fischer ihre Boote nicht nutzen und im Gegenzug von der EU unterstützt.

Im Vorfeld des Treffens wurden auch Auflagen für Freizeitfischer diskutiert. Dänemark, für das die westliche Ostsee auch ein wichtiges Fanggebiet ist, will nur eine Kürzung der Quote um 20 Prozent hinnehmen. Diplomaten gingen am Montag davon aus, dass die Gespräche sich hinziehen könnten.

Ostseefischer fürchten angesichts der Vorschläge um ihre Existenz. Biologen und Umweltschützer warnen hingegen vor einem völligen Zusammenbruch der Bestände.

Die EU-Staaten handeln jedes Jahr die Fangmengen (Quoten) für das kommende Jahr untereinander aus. Nach den Ostseequoten im Oktober steht im Dezember die Entscheidung über die Fangmengen in der Nordsee und im Atlantik an. Grundlage für die Verhandlungen sind Vorschläge, die die EU-Kommission auf Grundlage wissenschaftlicher Gutachten macht.

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