Flüchtlinge EU-Innenminister setzen Frist bis zum 7. März

Wenn die Flüchtlingszahlen nicht bis zum nächsten EU-Gipfel sinken, sollen neue Maßnahmen ergriffen werden. Das fordern Bundesinnenminister de Maizière und andere EU-Politiker zehn Tage vor dem Spitzentreffen.

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Innenminister de Maizière (M.) im Gespräch mit Luxemburgs Außenminister Asselborn (l.) und EU-Flüchtlingskommissar Avramopoulos. Forderungen nach neuen Maßnahmen in der Flüchtlingskrise werden laut. Quelle: AFP

Brüssel Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) setzt darauf, dass sich die Zahl der ankommenden Migranten an der Schengen-Außengrenze in Griechenland bis zum EU-Türkei-Gipfel am 7. März deutlich reduziert. Andernfalls müssten andere Maßnahmen auf europäischer Ebene ergriffen werden, sagte de Maiziere am Donnerstag vor einem Treffen der EU-Innenminister in Brüssel.

Welche Maßnahmen das sein könnten, wollte er nicht sagen. Dies "wird man dann sehen". Auch der niederländische Migrationsminister Klaas Dijkhoff, dessen Land derzeit die EU-Ratspräsidentschaft ausübt, bezeichnete den 7. März als Stichtag.

"Wir setzen alle Kraft darauf, dass der Schutz der türkisch-griechischen Grenze effektiver funktioniert", sagte de Maiziere. Bis zum 7. März sollten nationale Alleingänge unterbleiben, forderte der CDU-Politiker mit Blick auf das Vorgehen Österreichs und der Balkanstaaten, die am Mittwoch in Wien strengere Einreisebestimmungen nördlich von Griechenland vereinbart hatten.

Auch wenn es bei der Frage nationaler Maßnahmen unterschiedliche Auffassungen gebe, sei er sich mit Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner einig, dass die Zeit des "Durchwinkens" von Flüchtlingen von einem EU-Land ins nächste vorbei sein müsse.

Mikl-Leitner kritisierte erneut die griechische Regierung: "Das Durchwinken beginnt bereits in Griechenland, und wenn Griechenland nicht in der Lage oder bereit ist, die EU-Außengrenze zu schützen, müssen andere das Heft in die Hand nehmen." Der griechische Migrationsminister Yannis Mouzalas warf den anderen EU-Staaten vor, über eine humanitäre Krise in Griechenlands zu sprechen, die sie selbst geschaffen hätten. Zuvor hatte Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras damit gedroht, EU-Entscheidungen zu blockieren, wenn es zu keiner Lastenteilung in der Flüchtlingskrise kommt. (

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