Flüchtlinge Mazedonien lässt nur 170 Flüchtlinge hinein

Das Flüchtlingsdrama in Griechenland dauert an. Am mazedonischen Grenzzaun harren Tausende Migranten aus. Nur wenige Flüchtlinge dürfen rüber. Verzweifelte Menschen betteln bei Griechen um Lebensmittel.

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Migranten warten in der Nähe von Idomeni darauf, die Grenze nach Mazedonien zu überqueren. Quelle: AFP

Idomeni Im letzten Jahr waren es noch mehr als eine Million Menschen, jetzt schaffen es nur noch ganz wenige Flüchtlinge über die sogenannte Balkanroute. Die mazedonische Polizei hat am Mittwoch rund 200 Flüchtlinge aus Nordgriechenland einreisen lassen, berichtete ein dpa-Reporter nach einem Gespräch mit der Polizei in Idomeni auf der griechischen Seite der stark befestigten Grenze. Auf der griechischen Seite warten inzwischen 10. 000 Flüchtlinge auf die Weiterreise - und viele hundert weitere sind auf dem Weg dorthin. Im griechischen Hafen Piräus kamen am Mittwoch wieder mehr als 1000 Flüchtlinge an.

In Kroatien und Slowenien wurde am Morgen nicht ein einziger Flüchtling gezählt. Am Dienstag waren es rund 450, teilte die Polizei am Mittwoch in Zagreb und Ljubljana mit. Damit kommen insgesamt täglich deutlich weniger Menschen über diesen Transitweg nach Österreich und Deutschland als die 580 am Tag, auf die sich die Balkanländer Mitte Februar ohne Griechenland geeinigt hatten.

Dagegen waren es im Dezember letzten Jahres teilweise über 4000 am Tag. In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres waren in Slowenien 98 000 neue Flüchtlinge gezählt worden. Die weitgehende Schließung der Grenze durch Mazedonien hat schätzungsweise 10.000 Migranten in Nordgriechenland stranden lassen. Viele von ihnen blockierten am Mittwochmorgen die Eisenbahntrasse. Die Versorgung der Menschen wird immer schwieriger. Ihre Gesundheit - vor allem die der Kinder - sei in Gefahr, warnten mehrere humanitäre Organisationen.

Griechische Medien berichteten, verzweifelte Migranten hätten in der Nacht an den Türen der rund 100 Einwohner des Dorfes von Idomeni geklopft und um Lebensmittel und Milch für ihre Kinder gebeten. Im Februar sind nach Angaben des Uno-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) insgesamt mehr als 55.000 Migranten in Griechenland angekommen.

Bislang sind Schätzungen der Behörden zufolge insgesamt mehr als 25.000 Menschen in Griechenland wegen der weitgehenden Schließung der Balkanroute stecken geblieben. Täglich kommen fast 1900 Menschen aus der Türkei hinzu.

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