Flüchtlinge und Balkanroute Mazedonien hofft auf Platz in der Nato

Die Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien ist dicht – täglich kommt nur noch eine Handvoll Flüchtlinge durch. Nach der Abriegelung der Balkanroute hofft Mazedonien auf einen raschen Nato-Beitritt.

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Flüchtlingslager in Idomeni an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien. Quelle: dpa

Ljubljana Die mazedonische Regierung setzt nach ihren Maßnahmen zur Eindämmung der Flüchtlingsströme nach Nordeuropa auf eine rasche Mitgliedschaft in der Nato. "Ich hoffe, dass Mazedonien seinen Platz am Nato-Tisch erhält", sagte Verteidigungsminister Zoran Jolevski am Donnerstag bei einem Besuch in Slowenien. "Wir haben gezeigt, dass wir ein verantwortungsvolles Mitglied der internationalen Gemeinschaft sind", sagte er.

Das Angebot vom Dezember zur Aufnahme Montenegros in das westliche Verteidigungsbündnis sei ein großer Schritt nach vorne gewesen, sagte der Minister. Eine Einladung an Mazedonien sei nun ebenfalls wichtig. Denn die Balkanregion wäre deutlich stabiler, wenn mehr Länder von dort dem Bündnis angehörten.

Gegen einen Beitritt Mazedoniens hat es in der Vergangenheit in der Allianz stets Widerstand gegeben. Die griechische Regierung etwa erkennt den Namen des Landes, das 1991 seine Unabhängigkeit von Jugoslawien erklärt hatte, nicht an. Der Hintergrund ist, dass es in Griechenland eine Region gleichen Namens gibt - auch Makedonien genannt. Athen begründet seinen Protest mit der Sorge, die Republik Mazedonien könne Gebietsansprüche auf diese Region geltend machen.

Mazedonien hat die Balkanroute, auf der mehr als eine Million Flüchtlinge nach Nordeuropa gekommen sind, an der Grenze zu Griechenland so gut wie abgeriegelt. Laut Jolevski ist sie für Migranten aber nicht komplett geschlossen. 14.000 bis 15.000 Menschen hätten sich vor der Grenze angesammelt.

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