Flüchtlingsbewegung UN sehen Uganda an der Belastungsgrenze

Ugandas Umgang mit Geflüchteten gilt als vorbildlich. Doch die UN schlagen Alarm: Seit 2013 hätte das Land bereits 800.000 Menschen aus dem Südsudan aufgenommen, die Belastungsgrenze sei erreicht.

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Zwei Jungen aus dem Südsudan kommen in einer Sammelstelle für Geflüchtete in Uganda an. Quelle: AP

Johannesburg Die Vereinten Nationen schlagen angesichts Hunderttausender südsudanesischer Flüchtlinge in Uganda Alarm. Uganda habe seit vergangenem Sommer mehr als 570.000 Menschen aus dem Nachbarland Zuflucht gewährt, sagte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi am Donnerstag.

Täglich kämen fast 3000 weitere Personen. Insgesamt habe Uganda seit 2013 bereits 800.000 Flüchtlinge aus dem Südsudan aufgenommen. Im Sommer könnte die Millionengrenze überschritten sein. Für Uganda sei eine Belastungsgrenze erreicht.

Ugandas Ministerpräsident Ruhakana Rugunda sagte, die Infrastruktur und die öffentlichen Dienstleistungen seien extrem beansprucht. Nahrungsmittel und sauberes Wasser würden knapp. „Wir heißen unsere Nachbarn in ihrer Notlage weiter willkommen, aber wir brauchen dringend Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, weil die Lage zunehmend kritisch wird“, sagte der Regierungschef.

Nach UN-Angaben sind seit Beginn des Bürgerkrieges im Südsudan Ende 2013 mehr als 1,6 Millionen Flüchtlinge aus dem jüngsten Land der Erde geflohen. Die UN sprachen von der rasantesten Flüchtlingskrise der Welt. Rugunda und Grandi erklärten, allein in diesem Jahr würden mehr als 250 Millionen Dollar (232 Millionen Euro) zur Unterstützung südsudanesischer Flüchtlinge in Uganda gebraucht.

International wird die Reaktion Ugandas auf den Zuzug von Flüchtlingen als vorbildlich gelobt. Die Behörden weisen den Ankömmlingen kleine Grundstücke in Gemeinden zu.

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