Rom Die Italienische Marine und die Küstenwache haben in nur 24 Stunden fast 1500 Bootsflüchtlinge gerettet. Wie die Marine am Donnerstag mitteilte, wurden seit Mittwochabend insgesamt mehr als 1200 Menschen in Sicherheit gebracht, die in Booten die Fahrt über das Mittelmeer gewagt hatten. Unter den Geretteten befinden sich 13 Frauen und sieben Kinder.
Die Küstenwache rettete zudem etwa 250 Bootsflüchtlinge. Diese Migrantengruppe soll nach Pozzallo im Südwesten Siziliens gebracht werden. Die Marine brachte auch die im Meer entdeckte Leiche eines Flüchtlings an Land.
Italien kämpft mit einem Rekordansturm von Migranten. In diesem Jahr sind nach offiziellen Angaben bereits knapp 66 500 Menschen an den Küsten des Landes angekommen, das sind mehr als im bisherigen Rekordjahr 2011, als während des unruhigen Arabischen Frühlings 63 000 Bootsflüchtlinge Italien erreicht hatten.
Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat Europa Anfang Juli dringend zum Handeln aufgerufen, um die ansteigende Flüchtlingswelle aus Nordafrika bewältigen zu können. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien und Afrika, ein Großteil macht sich von Libyen aus auf die gefährliche Reise nach Europa.