Flüchtlingskrise Migranten vor Jemen ins Meer getrieben

Das Problem mit Schlepperbanden nimmt neue Ausmaße an: Erneut wurden Flüchtlinge über Bord geworfen – ein Todesurteil. Am Mittwoch hatte ein Schlepper bereits bis zu 50 Migranten absichtlich ertränkt.

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Zuletzt mehrten sich Berichte, dass Migranten ins Meer geworfen werden. Quelle: dpa

Addis Abeba Zum zweiten Mal innerhalb von nur zwei Tagen haben Schlepper vor der Küste Jemens Migranten über Bord geworfen und damit in den Tod getrieben. Fünf Leichen seien nach dem jüngsten Zwischenfall am Donnerstag geborgen worden, 50 weitere Insassen seien vermisst, teilte die Internationale Organisation für Migration mit. Am Mittwoch hatte ein Schlepper nach Angaben der IOM bereits bis zu 50 Migranten aus Somalia und Äthiopien absichtlich ertränkt.

Dieses menschenverachtende Verhalten der Schlepper sei schockierend und alarmierend, sagte der IOM-Missionsleiter im Jemen, Laurent de Boeck. Am Donnerstagmorgen seien insgesamt 180 Migranten gezwungen worden, ins Wasser zu springen. Tags zuvor waren es 120, von denen 29 ums Leben kamen und 22 auch am Donnerstag noch als vermisst galten.

Trotz des Bürgerkriegs im Jemen ist die kurze Route zwischen dem Horn von Afrika und der Arabischen Halbinsel nach wie vor eine beliebte Schlepperroute.

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