Athen Die griechische Regierung hat erneut Kritik am Vorhaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) geübt, Flüchtlinge wieder nach Griechenland zurückschicken. Die Pläne seien fehl am Platz und nicht zeitgemäß, sagte der griechische Migrationsminister Ioannis Mouzalas im Rundfunk der staatlichen Nachrichtenagentur ANA-MPA. „Wenn 850.000 (Flüchtlinge) kommen, macht das Ganze keinen Sinn.“ Mouzalas betonte, bislang hätten Deutschland und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine sehr positive Rolle in der Flüchtlingskrise gespielt.
De Maizière hatte am Wochenende angekündigt, Flüchtlinge wieder nach Griechenland zurückschicken, und damit harsche Reaktionen in Athen ausgelöst. Der „Welt am Sonntag“ sagte er, man habe in Europa viel unternommen, um die Situation in Griechenland zu verbessern. „Das muss dann auch Folgen haben und dazu führen, dass entsprechend der Dublin-Verordnung Flüchtlinge auch wieder nach Griechenland zurückgeschickt werden können.“
Nach der Dublin-Verordnung muss jeder Flüchtling seinen Asylantrag in dem EU-Land stellen, das er zuerst betreten hat. Wird er in einem anderen EU-Staat aufgegriffen, kann er in das Einreise-Land zurückgeschickt werden.