Forderung an Merkel Seenotretter wollen mehr Unterstützung im Mittelmehr

Mehr Unterstützung für die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer – das fordern die Organisationen Ärzte ohne Grenzen, Sea-Watch und SOS Méditerranée von Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem offenen Brief.

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Hilfsorganisationen wiesen die Vorwürfe, mit Schleppern zusammenzuarbeiten, als „unhaltbar“ zurück. Sie fordern die EU auf ihrer Verantwortung nachzukommen, Menschen in Seenot zu retten. Quelle: dpa

Berlin Mehrere Hilfsorganisationen haben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mehr Unterstützung für die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer gefordert. Merkel müsse die Situation im zentralen Mittelmeer öffentlich als humanitäre Krise anerkennen, schrieben die Organisationen Ärzte ohne Grenzen, Sea-Watch und SOS Méditerranée in einem am Mittwoch veröffentlichten offenen Brief.

Die EU und ihre Mitgliedsstaaten müssten ihrer Verantwortung nachkommen, Menschen in Seenot zu retten, heißt es darin. Deutschland als größter EU-Staat stehe dabei besonders in der Verantwortung. Außerdem müssten legale, sichere Wege für Flüchtende geschaffen werden. Zivile Hilfsorganisationen hätten seit 2015 Zehntausende Menschen vor dem Ertrinken gerettet.

Deutsche Soldaten retteten seit Mai 2015 mehr als 20 000 Menschen im Mittelmeer. Sie sind seit Sommer 2015 im Rahmen der EU-Mission „Sophia“ vor der libyschen Küste im Kampf gegen Schleuser und Waffenschmuggler im Einsatz.

Noch immer begeben sich Tausende Menschen von Libyen aus auf die lebensgefährliche Überfahrt nach Europa. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen ertranken dabei in diesem Jahr bereits 1700 Menschen. Die Zivilschiffe stießen bei den Notrettungen oft an Kapazitätsgrenzen.

Vorwürfe gegen die Organisationen, etwa, dass sie mit Schleppern zusammenarbeiteten, wiesen die Hilfsorganisationen in dem offenen Brief als „unhaltbar“ zurück.

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