Frankreich Ex-Premier Valls verlässt die Sozialisten

Die Sozialisten in Frankreich verlieren ein Schwergewicht: Ex-Premierminister Manuel Valls verlässt die Partei – nicht, ohne sie heftig zu kritisieren. Valls dürfte sich der Partei von Präsident Macron anschließen.

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Frankreichs Ex-Premierminister verlässt die sozialistische Partei. Quelle: dpa

Paris Frankreichs früherer Premierminister Manuel Valls verlässt die Sozialistische Partei. Ein Teil seines politischen Lebens gehe zu Ende, sagte der 54-Jährige am Dienstag im französischen Radiosender RTL. „Ich stelle mit viel Bitterkeit, viel Traurigkeit fest, was aus der Sozialistischen Partei geworden ist.“

Damit verlieren die Sozialisten von Ex-Präsident François Hollande ein Schwergewicht ihres rechten Flügels. Die Partei steckt in einer tiefen Krise, bei der Parlamentswahl war sie dramatisch abgestürzt. Valls war bei der Abstimmung in seinem Wahlkreis bereits ohne das Etikett der Partei angetreten. Eigentlich wollte er für die Partei des sozialliberalen Präsidenten Emmanuel Macron kandidieren. Diese hatte ihn jedoch nicht nominiert, sie stellte aber auch keinen Gegenkandidaten auf. Valls gewann seinen Wahlkreis.

Valls war unter Präsident Hollande von 2012 bis 2014 Innenminister und danach Premierminister. Ende 2016 war er zurückgetreten, um sich für die Präsidentschaftskandidatur der Sozialisten zu bewerben. Dabei zog er jedoch den Kürzeren gegen den Parteilinken Benoît Hamon.

Valls sagte, es sei eine Möglichkeit, dass er sich als Abgeordneter der Fraktion der Präsidentenpartei La République en Marche anschließt. Die neue Nationalversammlung sollte am Dienstagnachmittag zu ihrer ersten Sitzung zusammenkommen.

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