Frankreich Le Pen überrumpelt Macron bei Krisen-Fabrik

Der französische Wahlkampf zieht bei einer Wäschetrockner-Fabrik ein. Während Macron mit Gewerkschaftern redet, ist Le Pen bei den demonstrierenden Mitarbeitern – beim Volk. Die Aussage der Rechtspopulistin ist deutlich.

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Mit einem unangekündigten Besuch versucht die Präsidentschaftskandidatin ihrem Konkurrenten eins auszuwischen. Quelle: AP

Amiens Mit einem Überraschungsbesuch in Nordfrankreich ist die Rechtspopulistin Marine Le Pen ihren Stichwahl-Gegner Emmanuel Macron angegangen. Während Macron am Mittwoch in Amiens mit Gewerkschaftsvertretern einer von Schließung bedrohten Fabrik sprach, besuchte sie Demonstranten an dem Standort. „Ich bin hier in der Mitte (...) der Angestellten, die sich dieser wilden Globalisierung widersetzen“, sagte Le Pen dem Sender BFMTV. Sie warf Macron „Geringschätzung“ der Mitarbeiter vor. Ihre Reise war zuvor nicht angekündigt worden.

Macron kritisierte, Le Pen nutze den Sozialkonflikt politisch aus. Er kündigte nach dem Treffen an, gemeinsam mit den Gewerkschaftsvertretern zu der Fabrik zu fahren – dort traf er am Nachmittag ein. „Man muss die Dinge in dieser Reihenfolge machen“, sagte Macron. Mit „Beschimpfungen und falschen Versprechungen“ löse man kein einziges Problem des Landes. Es müsse ein Käufer für die Wäschetrockner-Fabrik gefunden werden.

Der US-Konzern Whirlpool hatte laut französischen Medienberichten im Januar angekündigt, seine Produktion in Amiens Mitte 2018 einzustellen und sie nach Polen zu verlagern.

Le Pen und Macron konkurrieren am 7. Mai bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Frankreich.

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