Friedensnobelpreis 2017 Kampagne für Atomwaffenverbot gewinnt Nobelpreis

Der Friedensnobelpreis 2017 geht an die Internationale Kampagne gegen Atomwaffen, ICAN.

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Friedensnobelpreis Quelle: dpa

Oslo In diesem Jahr musste das Osloer Nobelkomitee unter 318 Vorschlägen auswählen. Die Frist, bis zu der ehemalige Friedensnobelpreisträger, Parlamentarier, Regierungsmitglieder und Wissenschaftler ihre Kandidatenvorschläge einreichen konnten, endete am 1. Februar dieses Jahres. Seitdem haben sich die Mitglieder des Osloer Nobelkomitees mehrere Male getroffen, um zusammen mit externen Beratern die Liste auf rund zehn Namen zusammenzustreichen. Wer auf der Liste steht, ist eines der bestgehütetsten Geheimnisse in der norwegischen Hauptstadt. Alle Namen von Einzelpersonen oder Organisationen, die in den Medien kursierten, beruhten auf Spekulationen, beziehungsweise auf Angaben von den Personen, die Kandidaten vorschlagen dürfen.

Zu den Favoriten zählten in diesem Jahr die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, der iranische Außenminister Javad Zarif und der ehemalige US-Außenminister John Kerry. Sie hatten 2015 die Verhandlungen zum Atomabkommen mit dem Iran maßgeblich organisiert.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen gehörte ebenso wie die syrischen Weißhelme zu den Favoriten. Der kongolesische Arzt Denis Mukwege und der im deutschen Exil lebende türkische Journalist Can Dündar galten ebenfalls als Topkandidaten. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Papst Franziskus wurden immer wieder als mögliche Preisträger genannt. Im vergangenen Jahr wurde der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santas für „seinen resoluten Einsatz, um den mehr als 50-jährigen Bürgerkrieg in seinem Land zu beenden“ ausgezeichnet.

Mit der Bekanntgabe des Friedensnobelpreises geht der diesjährige Nobelreigen zu Ende. Am Montag wird zwar noch der Wirtschaftspreisträger bekanntgegeben, doch dieser Preis ist kein richtiger Nobelpreis. Der Wirtschaftspreis wurde erst 1968 von der Schwedischen Zentralbank gestiftet und wird seit 1969 vergeben. Sein offizieller Name lautet „Preis der Schwedischen Reichsbank zum Andenken an Alfred Nobel“.

Der Wirtschaftspreis hat unter allen Nobelpreisen eine Sonderstellung, denn der Preisstifter, der schwedische Industrielle und Erfinder des Dynamits Alfred Nobel, hatte in seinem Testament keinen Wirtschaftspreis vorgesehen und war auch äußerst negativ gegenüber Ökonomen eingestellt. In den vergangenen Jahren hatten deshalb mehrfach einige Nachfahren von Alfred Nobel versucht, die Preisvergabe unter Hinweis auf das Testament zu stoppen. Dotiert sind die Auszeichnungen in diesem Jahr mit neun Millionen Kronen, rund 933 000 Euro. Sie werden am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, in Stockholm und Oslo überreicht. überreicht.

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